Eine fortschrittliche Politik sei der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum, hiess es am Montag an einer Medienkonferenz der sozialdemokratischen Parteien der Kantone Bern, Wallis, Glarus, Graubünden, Schwyz, Tessin, Uri und Appenzell-Innerrhoden in Andermatt (UR).
In einem achtseitigen Positionspapier präsentierten die seit 2017 vernetzten Schwesterparteien des Alpenraums Vorschläge und Forderungen zu drängenden Themen, wie erneuerbare Energien, nachhaltiger Tourismus, Wirtschaft, Verkehr, Bildung und Gesundheit. Die Verfasser des Papiers erinnerten daran, dass zwei Drittel der Fläche der Schweiz Gebirge sind und die Alpen einen wichtigen Teil zur Identität und Kultur der Schweiz beitragen.
Kritik an Wasserzins-Deckelung
Kritisiert wird etwa, dass seit 1916 der Wasserzins in kolonialistischem Stil gedeckelt sei und der Bund ein Wasserzinsmaximum bestimme. Der Wasserzins sei aber keine Subvention, sondern der Preis für die Nutzung der Ressource Wasser.
Alternative Energiequellen wie Photovoltaik und Windenergie hätten im Berggebiet viel Potential. Sie sollen nach dem Willen der Alpensozis zum Schutz von Natur und Landschaft in erster Linie auf und bei bestehenden, gut erschlossenen Infrastrukturen erstellt werden.
Die Berggebiete bräuchten auch einen klimafreundlicheren und nachhaltigeren Ganzjahrestourismus. Im Vordergrund stehe in den Bergtälern eine klimafreundliche Modernisierung der Hotellerie. Ein Ausbau der Förderinstrumente der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit sei daher nötig.
Die Berggebiete sind, wie im Positionspapier festgehalten wird, auf gesunde und widerstandsfähige Wälder angewiesen. Diese schützten die Siedlungen und Strassen vor Naturgefahren wie Hochwasser, Lawinen, Felsstürzen und Murgängen. «Wir im Berggebiet haben deshalb ein spezielles Interesse an einem wirksamen Klimaschutz», heisst es weiter. (sda)