Derzeit fällt der Euro gegenüber dem Franken schier unaufhaltsam. Am Montag erreichte die eruopäische Einheitswährung mit 0,9630 Franken den tiefsten je gehandelten Stand. Darüber, ob der Abwärtstrend noch länger anhält, gehen die Meinungen der Devisenfachleute allerdings auseinander.
Ob der Euro nun den Tiefpunkt schon gesehen hat, sei schwer zu sagen, sagte Thomas Heller, Anlagechef (CIO) bei Belvédère Asset Management, gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Es scheine aber viel Negatives im Euro-Kurs eingepreist zu sein. «Ich gehe nicht davon aus, dass sich der Abwärtstrend der letzten zwei Monate ungebremst fortsetzen wird, sondern sehe eher sogar die Möglichkeit einer gewissen Gegenbewegung.»
Nach Ansicht der Devisenexperten der Credit Suisse dürfte sich der Euro ebenfalls nur noch wenig abwärts bewegen. Die Grossbank prognostiziert einen Euro-Kurs von 96 Rappen auf Sicht von drei Monaten. Sie erwartet die Gemeinschaftswährung somit etwa auf dem aktuellen Kursniveau. John Plassard, Analyst bei Bank Mirabaud, erwartet dagegen, dass der Euro zum Franken in Richtung der Marke von 0,95 sinken wird.
Als Gründe für die aktuellen Devisenbewegungen werden einmal mehr der Ukraine-Krieg, die zögerliche Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB), die drohende Energiekrise in Europa sowie die tiefere Inflation in der Schweiz genannt. (sda/stü)