Dies ergab die Tamedia-Nachbefragung zur Eidgenössischen Abstimmung vom 23. September, wie der Medienkonzern in einer Mitteilung schreibt. 8499 Personen aus der ganzen Schweiz haben online an der Befragung teilgenommen.
Zwar lehnten Haushalte mit höheren und tieferen Einkommen die Fair-Food-Initiative gleichermassen deutlich ab. Dennoch war das klar stärkste Nein-Argument, dass die Vorlage zu teureren Lebensmitteln und mehr Einkaufstourismus führe. Gegen die Initiative für Ernährungsouveränität sprach aus Sicht der Teilnehmenden der Nachbefragung neben dem Preisargument auch, dass die Initiative die Landwirtschaft vom Markt abschotten wolle.
Frauen für Fair-Food
Weiter zeigte die Umfrage einen ausgeprägten Geschlechtergraben, besonders bei der Fair-Food-Initiative: 45 Prozent der Stimmbürgerinnen sagten Ja, aber nur 31 Prozent der Männer, die an die Urne gingen. Die Fair-Food-Initiative wurde lediglich von den Anhängern der SP und Grünen unterstützt, die Ernährungssicherheit kam nur bei den Grünen auf eine Mehrheit. Auch 55 Prozent der SP-Sympathisanten sagten nein zu diesem Begehren.
Bedeutend waren die Unterschiede im Stimmverhalten zwischen den Altersgruppen: 45 Prozent der 18- bis 34-Jährigen sprachen sich für Fair-Food aus, bei den über 65-Jährigen waren es nur 28 Prozent. Bei der Ernährungssouveränität lautete das entsprechende Verhältnis 34 zu 25 Prozent. Der Zuspruch zur Velovorlage war bei den SVP-Anhängern mit 51 Prozent am geringsten. Das wichtigste Argument für das klare Ja war, dass ein gutes Velonetz die Zahl der Unfälle verringere. 32 Prozent der Befragten waren allerdings der Ansicht, dass der Bundesbeschluss toter Buchstabe sei. (sda)