Im Leitbild 2019-23, das an der Delegiertenversammlung vom 18. Juni in Arosa vorgestellt wird, legt der Unternehmerverband hotelleriesuisse die politischen Leitlinien für die nächste Legislatur fest. Handlungsbedarf besteht an verschiedenen Fronten, aber wo ist der Druck am grössten? hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig, der in Graubünden für die FDP um den Einzug in den Nationalrat kämpft, schätzt die Digitalisierung und den Fachkräftemangel als grösste Herausforderungen ein: «Bei der Digitalisierung haben wir über die letzten Jahre schon erfahren, dass relativ schnell und direkt neue Geschäftsmodelle in unserem Wirtschaftszweig entwickelt werden. Denken wir an booking.com, Tripadvisor oder Airbnb und Uber. Keine Branche war die letzten Jahre so unmittelbar von der digitalen Entwicklung betroffen wie die Hotellerie und der Tourismus. Die Entwicklung geht rasant weiter. Neue Möglichkeiten verstecken sich hinter Schlagworten wie Augmented Reality, Artificial Intelligence oder Blockchain. Wir müssen unsere Mitglieder befähigen, an diesen Entwicklungen zu partizipieren und sie intelligent zu nutzen.»

Auf die neuen technologischen Herausforderungen verweist auch SAB-Direktor Thomas Egger, Direktor der Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete: «Der Ausbau der digitalen (Glasfaser, 5G) und physischen Erreichbarkeit hat für die SAB eine sehr hohe Priorität.» Nationalrat Egger sieht mit Blick auf die im Leitbild beschriebenen Politprioritäten auch Gemeinsamkeiten im Raumplanungsbereich: «Wir freuen uns darauf, zusammen mit hotelleriesuisse für eine Vereinfachung der Zweitwohnungsgesetzgebung sowie einen Abbau von Auflagen und Hürden im Raumplanungsrecht zu kämpfen.» [IMG 1]

Ebenfalls auf Zusammenarbeit setzt Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr. «Ein koordiniertes Vorgehen der Branche ist äusserst wichtig, denn es hilft uns, dass wir von der Politik auch gehört werden. Der Tourismus hat für die Schweiz eine grosse Bedeutung, ganz besonders für die alpinen Gebiete. Die Förderinstrumente sind weiterzuentwickeln, um unsere Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.» [IMG 2]

Wichtig ist und bleibt auch die Verfügbarkeit von Fachkräften. «In unserer Branche werden Dienstleistungen von Menschen für Menschen erbracht», betont Andreas Züllig: «Das wird auch der technologische Wandel nicht verändern. Um die erwartete Qualität zu garantieren und einen entsprechenden Preis für unsere Leistungen zu erzielen, müssen wir gut motivierte und qualifizierte Mitarbeiter ausbilden und in unserer Branche halten. Hier gilt es, mit guten Rahmenbedingungen und neuen Arbeits- und Führungsmodellen die Mitarbeiter für unsere attraktive und sinnstiftende Arbeit zu begeistern.» (sb/htr) [IMG 3]

Das politische Leitbild von hotelleriesuisse ist ab 18. Juni aufgeschaltet auf der Webseite hotelleriesuisse.ch/wahlen