Das Fest, mit dem an die Eröffnung des Lötschberg-Tunnels Ende Juni 1913 erinnert wurde, spannte den Bogen von der Bauzeit der Lötschbergbahn über die Entwicklung zur internationalen Transitachse bis zu den Leistungen für die Bahn von morgen.
An einem offiziellen Festakt vom Samstag lobte Bundesrätin Doris Leuthard den Berner Pioniergeist. Mit ihrer mutigen technischen Pioniertat hätten die Erbauer des Lötschberg-Eisenbahntunnels zwischen den Kantonen Bern und Wallis viel für die Entwicklung des Bahnsystems in der Schweiz getan, sagte die Verkehrsministerin.
Am Sonntag widmeten sich die Festbesucherinnen und -besucher bei idealen Wetterbedingungen den Angeboten auf dem Festgelände rund um den Bahnhof Frutigen. Zuspruch fanden gemäss BLS-Medienmitteilung vor allem die Pendelfahrten mit historischen Zügen nach Kandersteg sowie viele Exponate aus der Bahnwelt. Sämtliche Führungen und Extrafahrten seien nahezu ausverkauft gewesen.
Zweites Volksfest im September
Das Eisenbahnfest in Frutigen verlief ohne Zwischenfälle, rund 250-BLS-Mitarbeitende standen im Einsatz. Ein zweites Volksfest findet am 7. und 8. September an der Südrampe im Wallis statt. Die Ortschaften zwischen Goppenstein und Brig verwandeln sich in eine Festmeile.
Der Lötschberg-Tunnel war am 28. Juni 1913 feierlich eröffnet worden, in Betrieb genommen wurde die Lötschberglinie zwei Wochen später. 74 Millionen Franken kostete dieser zweite Alpentunnel nach dem Gotthard. Bund und Kanton zahlten die Hälfte, dazu kam viel Geld aus Frankreich.
Pionierhaft war nicht nur der Bau der Lötschberg-Linie, sondern auch der Antrieb mit Strom: Die 1906 gegründete Alpenbahn Bern-Lötschberg-Simplon (BLS) setzte vor allem aus Kostengründen auf Elektrizität - «zu einer Zeit, als am Gotthard noch die Dampfloks über die Rampen schnauften», wie die Zeitung "Der Bund" damals schrieb. (sda/sjp)