Für die Umsetzung des Projekts in der schon bestehenden Fussgängerzone hat der Regierungsrat 15,6 Millionen Franken bewilligt. In diesem Kredit enthalten sind auch die Umgestaltung der Rüdengasse, der Streitgasse, der Kaufhausgasse und der Barfüssergasse, wie Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels am Mittwoch vor den Medien sagte.
Wieder mit Alpnacher Quarzstein
Der Neugestaltung zugrunde liegt das 2015 vom Grossen Rat verabschiedete Gestaltungskonzept Innenstadt. Wie schon in der Greifengasse und in der unteren Gerbergasse werden in der Freien Strasse sowie in der Streitgasse und in der Rüdengasse die Trottoirs nivelliert. Der bestehende Teerbelag soll über die ganze Strassen- respektive Gassenbreite durch Steinplatten ersetzt werden.
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Verlegt werden sollen wiederum Platten aus einheimischem Alpnacher Quarzstein. Bei diesem handle es sich um einen geeigneten Stein, der sich bestens bewährt habe, sagte Regierungsrat Wessels. Anfängliche Skepsis in Zusammenhang mit Verschmutzungen habe als unbegründet erwiesen.
Benötigt werden nach Auskunft des Bau- und Verkehrsdepartements insgesamt rund 8000 Quadratmeter Steinplatten. Davon entfallen 6900 Quadratmeter auf die 600 Meter lange und durchschnittlich 12 Meter breite Freie Strasse. Fertig verlegt kostet ein Quadratmeter Steinplatten rund 1000 Franken. Ein Teerbelag würde rund 320 Franken pro Quadratmeter kosten.
In der Kaufhausgasse und im oberen Teil der Barfüssergasse erfolgt die Neugestaltung analog dem Münsterberg oder der Rittergasse: Die Trottoirränder fallen ebenfalls weg, die Strassenränder werden aber mit geschliffenen Rheinwacken gepflästert. In der Strassenmitte bleibt ein Asphaltband bestehen.
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Durch die einheitliche Gestaltung der Gassen soll laut dem Bau- und Verkehrsdepartement die Verbindung von Barfüsserkirche und Münster über die Kaufhausgasse, die Barfüssergasse und den Münsterberg sichtbar gemacht werden. Der untere Teil der Barfüssergasse erhält eine durchgehende Pflästerung, um den historischen Charme der Barfüsserkirche zu betonen.
Drei Jahre Bauzeit
Die seit Jahrzehnten diskutierte Umgestaltung beginnt laut Wessels voraussichtlich 2020. Die Arbeiten sollen rund drei Jahre dauern.
Damit die Anwohner und die Läden nicht allzu arg in Mitleidenschaft gezogen werden, sollen das Projekt in mehreren Etappen ausgeführt werden.
Hinter dem Projekt steht auch der Verein Pro Innerstadt, wie dessen Geschäftsführer Mathias Böhm sagte. Von der Umgestaltung verspricht er sich eine flexibel nutzbare Flanierzone, in der sich die Menschen wohl fühlen und gerne aufhalten. Weil die neuen grosszügigen Flächen auch das Bewirten im Freien erleichtern, rechnet Böhm namentlich auch mit einer Rückkehr der Gastronomie in die Innenstadt.
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Dass die Neugestaltung der Freien Strasse gerade jetzt in Angriff genommen wird, begründet Wessels mit ohnehin anstehenden Bauarbeiten. Erneuert werden müssen in diesem Gebiet nämlich Energie-, Wasser- und Telekomleitungen sowie die öffentliche Beleuchtung.
Für die Umsetzung des Gestaltungskonzept Innenstadt hat der Grosse Rat 2015 einen Rahmenkredit von 24,5 Millionen Franken bewilligt. Von den 15,6 Millionen Franken, die das am Mittwoch vorgestellte Projekt kostet, entfallen 13 Millionen Franken vor vier Jahren gesprochenen Kredit. (sda)