Die Bretagne im Nordwesten des Festlandes und die Insel Korsika werden ab Sonntag nicht mehr als Risikogebiete geführt, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Das gilt auch für die französischen Überseegebiete Guadeloupe und Martinique in der Karibik sowie Réunion im Indischen Ozean. Ausserdem wird eine Region in Norwegen von der Risikoliste gestrichen. Neu hinzu kommen mehrere Gebiete in Estland.
Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für Urlauber: Sie können bereits gebuchte Reisen stornieren, wenn ihr Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen aber bis zu zehn Tage in Quarantäne, können sich davon allerdings durch einen negativen Test ab dem fünften Tag nach Einreise vorzeitig befreien lassen.
Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreitet. Ganz Deutschland ist nach diesen Kriterien wie die meisten anderen europäischen Länder Risikogebiet. Auf dem europäischen Festland gibt es ab Sonntag neben Frankreich nur noch in Griechenland, Estland, Finnland, Norwegen und Österreich (zwei Gemeinden an der deutschen Grenze) Regionen, die nicht als Risikogebiete eingestuft sind.
Hinzu kommen einzelne Regionen in Irland sowie die Kanarischen Inseln in Spanien, das portugiesische Madeira, ein Grossteil der griechischen Inseln, die britische Isle of Man und die Kanalinsel Guernsey sowie die dänischen Inseln Grönland und Färöer.
Frankreich wurde von der ersten und auch der zweiten Corona-Welle hart getroffen. Nach drastischen Gegenmassnahmen sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen aber wieder stark gesunken.
Nach der Statistik der europäischen Gesundheitsagentur ECDC waren die Infektionszahlen in den vergangenen 14 Tagen nur in vier der 26 anderen EU-Ländern niedriger als in Frankreich (Stand Donnerstag):
Spanien, Finnland, Irland und Griechenland. (sda/dpa)