Daniel Wüthrich, Leiter Tourismus und Regionalentwicklung bei der bernischen Volkswirtschaftsdirektion, bestätigte am Dienstag einen Bericht der Zeitung «Berner Oberländer». Der Ball liegt nun bei der kantonalen Fachkommission für Sport. Sie muss - zusammen mit externen Spezialisten - die Dossiers bis Ende Juli sichten.
Das letzte Wort hat anschliessend der Regierungsrat. Ob ihm die Kommission ein, zwei oder drei Dossiers weiterleitet oder auch gar keins, ist laut Wüthrich offen. Die Kantonsregierung muss bis Ende September allfällige Bewerbungen an den Bund weiterleiten.
Dass die Bewerbungen aus dem Oberland zu einem gemeinsamen Projekt zusammengezogen werden, ist gemäss Wüthrich wenig wahrscheinlich. Es gehe ja nicht um die Durchführung von Olympischen Spielen, sondern eben um die Schaffung eines Zentrums. Der Bund lege grossen Wert auf kurze Distanzen zwischen den verschiedenen Sportanlagen und Unterkünften.
Grundsatzentscheid ausstehend
Ob das Nationale Schneesportzentrum tatsächlich geschaffen wird, ist noch offen. Ein Grundsatzentscheid des Bundes wird bis Ende Jahr erwartet; fällt er positiv aus, soll auch gleich ein Standort festgelegt werden. Dieser Entscheid obliegt dem Bundesamt für Sport (Baspo).
Das Zentrum soll optimale Voraussetzungen schaffen, um Schul-Schneesportlager durchzuführen. Es soll aber auch ein geeigneter Standort sein für die Aus- und Weiterbildung im Schneesport, und es soll den Ansprüchen des Leitungssports genügen.
Als Standort im Fokus hatte der Bund zunächst Andermatt. Daraufhin signalisierten andere Kantone und Regionen ebenfalls ihr Interesse am Schneesportzentrum. Im Mai bediente der Bund schliesslich alle Kantone mit den Bewerbungsunterlagen. (sda/sjp)
schneesportzentrum
Drei Berner Bewerbungen für das Nationale Schneesportzentrum Bern
Im Kanton Bern bewerben sich drei Regionen als Standort für das geplante Nationale Schneesportzentrum: Lenk, Brienz-Haslital und Grindelwald. Das steht nach Ablauf der vom Kanton gesetzten Frist fest.