An der Erhebung über die Fortschritte bei der nachhaltigen Entwicklung 2019 nahmen 19 Kantone teil. Die Evaluation verglich dieses Jahr die Entwicklung erstmals mit drei Zielen der Uno-Agenda für nachhaltige Entwicklung, wie das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) am Dienstag mitteilte. Bei diesen ausgewählten Themen handelt es sich um Wirtschaft und Arbeit, politische Teilnahme und Naturräume.
Beim Nachhaltigkeitsziel Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit stehen die 19 Kantone in Sachen Arbeitsproduktivität und Qualifikation der Bevölkerung gut da. Bei den Arbeitsplätzen in innovativen Sektoren stagnierte die Zahl der Arbeitsplätze hingegen bei einem Anteil von 27 Prozent. Ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum basiert jedoch auf innovativen Branchen und ihren Arbeitsplätzen.
Weit entfernt von Geschlechtergleichstellung
Im Themenkreis politische Teilnahme zeigte der Schlüsselanzeiger der Beteiligungsquote an der Demokratie keine Bewegung. Seit den 2000-er Jahren überstieg die Stimmbeteiligung bei eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen nie 50 Prozent. In den Kantonsparlamenten bewegt sich die Frauenquote zwischen 14 und 38 Prozent. In den Kantonsregierungen liegt sie zwischen null und 60 Prozent.
Die Werte sind damit weit entfernt vom Ziel der Geschlechtergleichstellung. Und auch die Werte beim Nachhaltigkeitsziel für repräsentative und partizipative demokratische Entscheide lassen zu wünschen übrig.
Befriedigend fällt die Bilanz bei der Fläche der wertvollen Naturräume aus. Diese sind gewachsen und umfassen im Durchschnitt acht Prozent der Kantonsflächen. Allerdings dehnen sich die Siedlungsräume weiter aus. Das geschieht hauptsächlich auf Kosten der Landwirtschaftsflächen.
Für die Kantone heisst das, dass sie ihre Bemühungen zum Erhalt der natürlichen Ökosysteme und der Biodiversität fortsetzen sowie das Siedlungswachstum eindämmen müssen.
In der Agenda 2030 sind Ziele der Uno für nachhaltige Entwicklung festgehalten. Die Datenerhebung für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele basiert auf einem Katalog von rund 30 Indikatoren aus Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Getragen wird die Erhebung vom ARE und vom Bundesamt für Statistik.
2019 nahm der Kanton Glarus erstmals teil. Die anderen erfassten Kantone sind: Aargau, Appenzell-Ausserrhoden, Bern, Basel-Landschaft, Freiburg, Genf, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Solothurn, Schwyz, Thurgau, Tessin, Uri, Waadt, Wallis, Zug und Zürich. (sda)