Die Coronapandemie hat die weltweiten Reisebewegungen stark verändert. So fand im zweiten Halbjahr 2020 in Europa im Vergleich zum Vorjahr nur rund jede siebte Geschäftsreise statt. Die, die trotzdem reisten, waren auf kürzeren Strecken unterwegs, waren länger weg von zu Hause und buchten deutlich kurzfristiger als vor der Coronapandemie. Nun ändert sich das wieder. Dies geht aus einer Auswertung des Zahlungsdienstleisters Airplus hervor.
Geschäftsreisende sind länger unterwegs
Allerdings ist das absolute Niveau noch äusserst tief. «Im ersten Quartal 2021 war nur rund ein Zehntel der Schweizer Geschäftsreisenden mit dem Flugzeug unterwegs im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019. Ein Aufwärtstrend dürfte aber auch hier nun folgen: Im April war es zumindest schon wieder ein Siebtel der Reisen verglichen mit 2019 und gar eine Verachtfachung zum Coronamonat April 2020», erklärte ein Airplus-Sprecher auf Anfrage.
Die Lufthansa-Tochter Airplus bietet Produkte für das Bezahlen und Abrechnen von Geschäftsreisen an, darunter Kreditkarten. Die Zahlen sind eine Auswertung des AirPlus Business Travel Index. AirPlus wertete dazu die über den Zahlungsdienstleister abgerechneten Buchungen aus Deutschland, Österreich und Schweiz, Frankreich, Belgien, Grossbritannien, Italien und den Niederlanden aus.
Schweizer Geschäftsreisende flogen während des zweiten Halbjahres 2020 rund 80 Prozent innerhalb Europas und nur jeder Fünfte flog interkontinental, ein Jahr zuvor war noch jeder vierte Geschäftsreisende auf Langstrecken unterwegs und nur knapp drei Viertel innereuropäisch. Gleichzeitig sind die Geschäftsreisenden aus der Schweiz wieder länger unterwegs. Im Schnitt dauerte ein Businesstripp im ersten Quartal dieses Jahres 14,6 Tage. Im Halbjahr zuvor waren es lediglich 9,3 Tage gewesen. Dies ist auf längere Reisen in Europa zurückzuführen. Denn auf den Interkontinentalstrecken ist die durchschnittliche Reisedauer dagegen auf 24 Tage leicht gesunken von 25,8 Tagen im zweiten Semester 2020.
Knapp jeder Fünfte interkontinental unterwegs
Obwohl es in Europa im vergangenen Winter durch steigende Coronafallzahlen erneut stärkere Einschränkungen gab, reisten Geschäftsreisende anteilig wieder längere Strecken. Knapp jeder fünfte Flugreisende war interkontinental unterwegs. Dagegen hielt die längere Abwesenheit vom Heimatort unvermindert weiter an. In den ersten drei Monaten dieses Jahres dauerten Dienstreisen im Schnitt 12,9 Tage.
In der Schweiz haben Firmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls wieder längere Strecken reisen lassen: Zwischen Januar und März reiste sogar jeder Dritte interkontinental. (htr/lm)