Das Energiemanagement der neuen Schilthornbahn 20XX stehe ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit, wie die Bahn in einer Medienmitteilung stolz verkündet. Das neuartige Energiesystem nutzt demnach die Brems- und generatorische Energie – ähnlich wie ein Elektroauto. Zusätzliche Energie liefert Photovoltaik, um unabhängig und kostensparend Strom zu speichern und im richtigen Moment zur Verfügung stellen zu können. Durch dieses Energiemanagement werden der Energiebedarf und die Verbrauchsspitzen so optimiert, dass keine neue, zusätzliche Freileitung nötig ist, schreibt die Schilthornbahn.
Energieeffizientes Hybrid-Batterie System
Das Konzept basiert auf zwei Stufen: Die Fahrprogramme der Bahnen werden so aufeinander abgestimmt, dass die generatorische Leistung der talwärts fahrenden Bahn optimal mit der motorischen Leistung der bergwärts fahrenden Bahn verknüpft wird und diese so hochziehen kann. Eine talwärts fahrende vollbesetzte Kabine müsse sogar noch gebremst werden. Die dabei freiwerdende, generatorische Energie wird zurückgewonnen und in einer lokal installierten Hybrid-Batterie gespeichert. Energiespitzen werden entsprechend durch diese gespeicherte Energie abgedeckt.
Die Batterie wird als Energiepuffer verwendet, um vom Netz möglichst konstante Energie beziehen zu können. Zusätzlich kann sie mittels Sonnenenergie aus einer Photovoltaikanlage bei der Station Birg generierten Netzenergie geladen werden. Die Akkus werden somit ständig geladen, auch wenn wie Anlage steht. Dadurch sei auch bei einem Stromausfall noch eine Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit möglich, verspricht die Bahn.
Bei der Umsetzung des Energie-Konzepts arbeitet die Schilthornbahn mit dem Bahnbauer Garaventa sowie der Frey AG Stans zusammen. Letztere liefert als Steuerungsherstellerin modernste Steuerungstechnik, mit selbstentwickelter und zertifizierter Steuerungssoftware. [RELATED]
Starke Einsparung von Energiekosten
Die Energiekosten könnten mit dem neuen System trotz Verdoppelung der Förderkapazität sogar um rund 10 Prozent gesenkt werden, sind die Verantwortlichen überzeugt. «Das fällt stark ins Gewicht, zumal der Strom einen erheblichen Teil der Betriebskosten ausmacht», so Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn.
«Das Konzept wurde erstmals bei der Standseilbahn Biel-Magglingen umgesetzt. Die Schilthornbahn wird als zweite Bahn und in deutlich grösserem Ausmass auf dieses System setzen», so Egger weiter.
Die Investitionen in das neue System sollen innerhalb von rund fünf Jahren amortisiert sein. Die erwartete Lebensdauer der Batterien beträgt rund zehn Jahre. Danach rechnen die Betreiber mit einer neuen, leistungsstärkeren Batterien-Generation. Die Wirtschaftlichkeit und der zusätzliche Aspekt der Nachhaltigkeit sowie der Kosteneinsparung sprächen für die Investition. (htr/pt)
Die Luftseilbahn der Schilthornbahn AG mit Firmensitz in Interlaken verbindet das Lauterbrunnental von Stechelberg aus mit den autofreien Bergdörfern Gimmelwald und Mürren und führt über die Station Birg auf den Schilthorn-Gipfel auf 2970 m.ü.M. Das Schilthorngebiet bietet vor Eiger, Mönch und Jungfrau zahlreiche Aktivitäten für Gäste aus der ganzen Welt. Internationale Bekanntheit erlangte das Schilthorn mit den Dreharbeiten zum James Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» im Jahr 1968.