Wie die Tunnelbesitzerin und -betreiberin BLS am Dienstag mitteilte, treibt es auch das Projekt für den vollständigen Ausbau des Lötschberg-Basistunnels auf zwei Spuren weiter voran. Es will mit diesen Plänen bis Ende 2022 auf einem vergleichbaren Stand sein wie beim Teilausbau.
Schliesslich habe das Parlament den Bundesrat beauftragt, auch den vollständigen Ausbau des Tunnels zu prüfen, schreibt die BLS. Dies deshalb, weil eine achtmonatige Totalsperre des Tunnels nötig wäre, um dereinst bei Mitholz die um 14 Kilometer ausgebaute zweite Tunnelröhre an die erste anzuschliessen. Das bedinge umfangreiche Bauarbeiten an der bestehenden Röhre.
Diese erste, durchgehend ausgebaute und 35 Kilometer lange Röhre wurde 2007 in Betrieb genommen. Die zweite ist heute nur zwischen Ferden und Raron befahrbar. Auf den übrigen Kilometern fehlt entweder der bahntechnische Ausbau oder – auf sieben Kilometern Länge – eine Röhre.
Bei Vollausbau Projektänderung
Die BLS geht davon aus, dass die Eidgenössischen Räte im Jahr 2023 entscheiden, ob die zweite Röhre nur teilweise oder voll ausgebaut respektive gebohrt wird. Entscheidet sich das Parlament für den Teilausbau, beginnen die Bauarbeiten voraussichtlich 2025 und dauern bis Ende 2031. Die achtmonatige Totalsperre wäre gegen das Ende der Bauarbeiten vonnöten.
Beschliesst das Parlament den Vollausbau, wird die BLS voraussichtlich Mitte 2023 eine Projektänderung öffentlich auflegen. In diesem Fall beginnen die Bauarbeiten 2026 und enden 2033. Die BLS schreibt in ihrer Mitteilung vom Dienstag einmal mehr, dass sie einen direkten Vollausbau befürwortet.
Kapazitäten reichen während Sperrung
Während einer Totalsperre des Lötschberg-Basistunnels würden die Fernverkehrszüge über die Bergstrecke geleitet. Güterzüge führen über die Berg- oder die Gotthardstrecke.
Die Kapazitäten des Autoverlads und der RegioExpress-Züge auf der Lötschberg-Scheitelstrecke blieben unverändert, schreibt die BLS. Die Kapazitäten auf der Bergstrecke reichten während der Sperrung aus. (sda)