Die Ausschreibung des dreistufigen Wettbewerbes ist am Montag in Riburg (AG) gestartet worden, wie der Verein Svizra27 mitteilte. Das Siegerprojekt wird im Herbst 2021 erkoren. Die Planungskosten bis Ende 2021 betragen 1,5 Millionen Franken.
Svizra27 soll 2027 in den fünf Nordwestschweizer Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn stattfinden und sich dem Thema «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt» widmen. Das Projekt wurde von kantonalen und nationalen Wirtschaftsverbänden – darunter der Economiesuisse und dem Schweizerischen Arbeitgeberverband – lanciert.
Für Ständerat Thierry Burkart (FDP, AG) und Vizepräsident des Vereins ist die Landesausstellung ein «Generationenprojekt». Gerade die letzten Monate hätten, bewiesen, wie wichtig der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei. Die Schweiz sei eine Willensnation. Sie brauche gemeinsame Werte und Ziele, wird Burkart in der Medienmitteilung zitiert.
Moderne Gesellschaften sind gemäss Verein Svizra27 stark um Arbeit herum organisiert. Digitalisierung, demografischer Wandel, Ökologisierung der Wirtschaft, neue Formen der Globalisierung oder der ökologische Umbau führten in den nächsten Jahren zu grossen Transformationen.
Svizra27 suche eine Umsetzung dieses Themas, welche die Schweizer Bevölkerung verblüffen solle, zu neuen Perspektiven anrege, in Debatten verwickele und nach Lösungen suchen lasse, hiess es.
Der grosse Wurf auf einem Blatt
Der lancierte Wettbewerb soll nun kreative und visionäre Ideen von Projektteams liefern. Die Ideen könnten auf einen A2-Papier (vierfache Grösse eines Briefpapiers) mit dem Nachweis von Kompetenzen und Erfahrungen mit Grossprojekten eingereicht werden, hält der Verein fest.
Eine Besonderheit des dreistufigen Wettbewerbsverfahren liege darin, dass ab der Stufe 2 die Ideen der ausgeschiedenen Projektteams weiter genutzt werden könnten. Svizra27 soll gemäss Gesamtprojektleiter Jost Huwyler zu einem «Labor» werden.
Die besten zehn Projektideen gelangen in die Stufe 2. Die besten fünf Projektteams erreichen schliesslich die Stufe 3. Das Siegerprojekt wird im Herbst 2021 erkoren, wie der Verein ausführt.
Hochkarätige Wettbewerbsjury
Die Wettbewerbs-Jury von Svizra27 setzt sich aus insgesamt 16 Personen zusammen. Die Jury präsidieren alt Bundesrätin Doris Leuthard, Architekt Pierre de Meuron und Manuel Herz, Professor Urban Studies Uni Basel.
Mitglieder der Jury sind neben anderem Nationalrat Pierre-Yves Maillard (SP, VD), Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Ständerätin Eva Herzog (SP, BS) und Ständerat Charles Juillard (CVP, JU).
In der Jury unterstützen das Projekt ebenfalls Bertrand Piccard, Psychiater, Entdecker und Präsident der Stiftung Solar Impulse, sowie Zukunftsforscher Stephan Sigrist. Mit Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage, und Sam Keller, Museumsdirektor der Fondation Beyeler, gehören der Jury zwei Personen aus dem Bereich Kultur an.
Zwei weitere Konkurrenten
Die letzte Landesausstellung war die Expo.02, die auf vier Arteplages in der Region des Bieler-, Murten- und Neuenburgersees durchgeführt worden war. Neben der Svizra27 sind noch zwei weitere Projekte im Rennen um die nächste Landesausstellung.
So soll auf den freien Flächen des Innovationsparks Zürich am Flugplatz Dübendorf ebenfalls eine Landesausstellung realisiert werden. Dieses Landesausstellung X-27 genannte Projekt läuft unter dem Motto «Treffpunkt Zukunft».
Ein anderes Projekt heisst NEXPO und wurde von zehn Schweizer Städten initiiert. Die NEXPO soll 2028 in den Städten Zürich, Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen und Winterthur stattfinden.