Die Stadt Winterthur steigt aus der aktiven Planung für die Landesausstellung Nexpo aus. Grund sind die Finanzen – Winterthur muss sparen. Der geschätzte Kostenanteil der Stadt an der Nexpo hätte insgesamt etwa 3,07 Millionen Franken betragen, teilt die Stadt mit. Für die Winterthurer Stadtkasse zu viel. Ein Engagement in diesem Umfang sei nicht mehr möglich. Bis heute wurden seitens Stadt etwa 257'000 Franken an Beiträgen geleistet.
Ein weiterer Grund für den Rückzug ist auch der Bund: Der Bundesrat will frühestens Ende 2026 über eine mögliche Mitfinanzierung der Nexpo entscheiden. Der Verein Nexpo hofft, dass Bund und Kantone zwei Drittel der Gesamtkosten übernehmen. Laut Winterthurer Stadtrat ist es jedoch wegen der aktuellen Spardiskussion «sehr unsicher», ob Bund und Kantone so viel Geld bereitstellen.
Künftig will Winterthur deshalb nur noch als Passivmitglied mitmachen. Dies kostet deutlich weniger, rund 1000 Franken pro Jahr.
Drei Konkurrenz-Projekte
Hinter Nexpo – der «nächsten Expo» – stehen mit dem Austritt von Winterthur noch 25 Schweizer Städte und Gemeinden. Ziel ist eine dezentral organisierte Landesausstellung, die «das Zusammenleben in der Schweiz im 21. Jahrhundert» thematisieren soll.
Ob sie stattfinden wird, ist allerdings offen, denn es gibt Konkurrenz: Neben den Städten und Gemeinden mit dem Nexpo-Projekt will auch eine Initiative aus 50 Gruppen unter dem Titel «X27» die nächste Landesausstellung organisieren.
Dazu kommen die Kantone Aargau, Solothurn, Jura und die beiden Basel mit dem Projekt «Svizra27» für eine Expo in der Nordwestschweiz. Mehrere Bergkantone wollen zudem eine «Muntagna» durchführen. (keystone-sda)