Eine Zugfahrt von Bern nach Zürich mit Brigitta Gadient, Zeit für einen Austausch mit der soeben vom Bundesrat zur neuen Präsidentin von Schweiz Tourismus gewählten Juristin mit eigenem Büro für Rechts- und Strategieberatung. Um über die strategische Ausrichtung der nationalen Marketingorganisation zu sprechen, ist es noch zu früh. Doch einarbeiten wird sich Brigitta Gadient zweifellos rasch, ist ihr die Welt des Tourismus doch vertraut. Als Bündnerin hat sie früh erfahren, wie bedeutend dieser Wirtschaftszweig ist. Was sie allerdings auch erfuhr: Selbst in den Berggebieten herrscht in der Bevölkerung generell zu wenig Bewusstsein für die Wertschöpfungskette, die der Tourismus generiert.
Von 1995 bis 2011 sass Brigitta Gadient im Nationalrat, erst für die SVP, dann – als Folge des nach der Abwahl von Bundesrat Christoph Blocher ausgebrochenen Parteizwistes – für die liberalere BDP Graubünden. Ihr erstes Votum im Rat: das Thema Hotelkredit. Ihre über die Jahre gewonnene Erkenntnis: Man muss in der Politik in Tourismusfragen immer für Mehrheiten kämpfen. Und ist damit nicht chancenlos.
Die Fähigkeit, über Parteigrenzen hinaus Bündnisse zu schmieden, ein weit gespanntes Beziehungsnetz auch über den Röstigraben hinweg und internationale Kontakte werden der neuen Präsidentin von Schweiz Tourismus nützlich sein. Zu erwarten ist auch, dass sie sich als Präsidentin der Fachhochschule Graubünden auch im Tourismus für die Bildungsförderung engagiert – sie war bereits bei der Entwicklung des neuen Berufes Hoko dabei.
Breit interessiert und informiert, ungekünstelt und vital. Brigitta Gadient verkörpert eine lebenslustige und weltoffene Schweiz, und die Zeit im Zug von Bern nach Zürich vergeht wie im Flug. Willkommen in unserer Branche!