In Basel-Stadt gehen die Coronavirus-Fallzahlen entgegen dem schweizweiten Trend nicht zurück. Bei der Siebentages-Inzidenz pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner habe der Kanton Basel-Stadt, der lange nicht schlecht dastand, den schweizerischen Durchschnitt mittlerweile übertroffen, sagte der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) am Freitag an einer Online-Medienkonferenz.

«Es ist der Regierung bewusst, dass die Einschränkungen hart sind. Aber so wie in den letzten Wochen kann es nicht weitergehen», sagte Engelberger. Man habe aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, die Massnahmen vor Weihnachten wieder lockern zu können.

Die kantonalen Massnahmen sind nicht mit den Nachbarkantonen koordiniert. Diese seien informiert worden, müssten aber in Eigenverantwortung selber Massnahmen beschliessen, sagte Engelberger dazu.

Gastrobetriebe müssen schliessen
Es gelte mittlerweilen als gesichert, dass die meisten Infektionen dort stattfinden, wo sich mehrere Menschen über längere Zeit in geschlossenen Räumen aufhalten. So sei davon auszugehen, dass trotz Einhaltung von Schutzkonzepten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko unter den Gästen in Restaurants bestehe, da diese während der Konsumation von Essen und Getränken keine Masken tragen können und Abstände nicht durchgängig eingehalten werden können, schreibt der Kanton Basel in einer Erläuterung seiner verschärften Massnahmen.

Die vorübergehende Schliessung von Restaurationsbetrieben (inkl. Shishabars) sei deshalb geeignet, einer weiteren Verbreitung des Virus entgegen zu wirken. Davon nicht betroffen sind Betriebs- und Schulkantinen, Gassenküchen und ähnliche Angebote (z. B. Soup&Chill), an Hotels angeschlossene Restaurants für Hotelgäste sowie Take-Away einschliesslich Foodtrucks.

Mit diesen Ausnahmen soll primär die Versorgung der Bevölkerung mit Mahlzeiten sichergestellt bleiben. Zudem wird den Restaurationsbetrieben die Möglichkeit gegeben, ihre Dienstleistung auf alternativem Weg, trotz der generellen Schliessung für das Publikum, anzubieten. Das Take-Away Angebot muss dabei allerdings von 23 bis 5 Uhr eingestellt werden. Mit dieser zusätzlichen Massnahme soll verhindert werden, dass sich das Nachtleben in den öffentlichen Raum verlagert.

Geschlossen werden auch Fitnesscenter, Kunsteisbahnen, Hallenbäder und Casinos. Dies gab der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) am Freitag an einer Online-Medienkonferenz bekannt.

Die Massnahmen gelten bis 13. Dezember. «Es ist der Regierung bewusst, dass die Einschränkungen hart sind. Aber so wie in den letzten Wochen kann es nicht weitergehen», sagte Engelberger.

Für die stark betroffenen Branchen Hotellerie, Gastronomie und Tourismus hat der Regierungsrat am 17. November 2020 das kantonale Härtefallpaket geschnürt. Die Gesuche können ab nächster Woche eingereicht werden. Detaillierte Informationen sollen noch folgen, heisst es laut Mitteilung.

In Basel-Stadt gehen die Coronavirus-Fallzahlen entgegen dem schweizweiten Trend nicht zurück. So vermeldete der Stadtkanton am Freitag 110 und am Donnerstag 105 Neuansteckungen und vier Todesfälle. Engelberger hatte vergangene Woche bereits angekündigt, dass der Kanton die Schutzmassnahmen verschärfen werde, wenn sich die Zahlen der Neuinfektionen und Hospitalisierungen nicht deutlich zurückentwickeln würden. (sda)