In einem Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» begrüsste die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli den klaren Appell der Spitäler an die Politik, sofortige Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu treffen, da die Intensivstationen voll, und das Gesundheitspersonal erschöpft sei.
Nach Einschätzung der Zürcher Gesundheitsdirektorin ist die gegenwärtige Situation für die Schweizer Spitäler und das Gesundheitspersonal nicht länger zumutbar. Der Bundesrat müsse schon am Freitag klare und einschneidende Massnahmen für die ganze Schweiz beschliessen.
Ein totaler Lockdown sei nicht zwingend, aber Branchen wie die Gastronomie, Kultur, Freizeit und der Unterhaltungsbereich müssten geschlossen werden. Der Bundesrat könne mit seiner Entscheidung nicht bis nach Weihnachten warten.
Die Gesundheitsdirektorin zeigte Verständnis für Wirtschaftsvertreter, denen es um Arbeitsplätze und Existenzen gehe. Doch man müsse jetzt handeln. «Wir haben keine Zeit mehr», warnt Rickli in dem Zeitungsinterview. Das Gesundheitssystem dürfe nicht überlastet werden. Dies sei die rote Linie, die nicht überschritten werden dürfe. (sda)