In den vergangenen Tagen habe ich etliche Hoteliers und Hotelièren besucht – im Berggebiet wie in der Stadt. Einige wirkten betont gefasst, andere etwas weniger. Aber alle äusserten das Gefühl einer Ohnmacht, das ich nur zu gut nachfühlen kann. Wie rasend schnell, gleichsam aus dem Nichts, hat ein hoch ansteckendes Coronavirus weltweit Zivilgesellschaften gelähmt und gerade in unserer Tourismusbranche immensen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Unfassbar.
Was geht da ab, mit uns selbst, unseren Betrieben, mit der Schweiz? Erst nach einigen Wochen oder Monaten werden wir das alles aufarbeiten können – und sollten es dann auch tun. Aber zuerst einmal, so meine ich, müssen wir versuchen, uns aus der Schockstarre zu befreien. Ja, dieser Notstand ist beispiellos. Aber hat die Tourismusbranche nicht immer wieder bewiesen, dass sie fähig ist, Krisen zu meistern? Mehr als einmal nahmen meine Gespräche mit Hoteliers und Hotelièren einen ähnlichen Verlauf. Auf das Ohnmachtsgefühl folgte die Reaktion: So, und wie gehe ich nun am besten vor?
Die grösste Herausforderung ist es, rasch die Kosten drücken zu können, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Hier lohnt es sich bestimmt, sich gut zu informieren und die Hilfestellungen der Verbände oder der eigenen Netzwerke zu nutzen. Ein plötzlich leeres Haus kann aber auch eine Chance sein, Projekte wie Renovationen voranzutreiben, Strategien zu überdenken oder mit Cleverness und Kreativität in der aktuell so tristen Situation ein kräftiges Lebenszeichen zu setzen. Mit Blick auf die Stammgäste, die darauf bauen und vertrauen, dass wir, die Tourismusbranche, ihnen auch weiterhin die schönsten Tage ihres Lebens erfüllen werden.
Ich wünsche Ihnen Mut, Kraft und Durchhaltewille!