In Graubünden gibt es viele kleinere Hotels. HotellerieSuisse Graubünden präsentiert eine Lösung, wie sie ihre Rentabilität verbessern können. Seit Anfang Jahr arbeitet HotellerieSuisse Graubünden zusammen mit der EHL Passugg und verschiedenen Partnern am Hospitality Collaboration Lab, einem neuen Gefäss für Kooperation. Dies teilt HotellerieSuisse Graubünden mit.
«Dank einer besseren Zusammenarbeit können auch kleine Hotels Synergien nutzen, ohne ihre Eigenständigkeit aufgeben zu müssen» heisst es in der Mitteilung. Das Ziel sei es, Hotels aller Grössen zusätzliche Synergien, gezielter Know-how-Gewinn und Kosteneinsparungen zu ermöglichen und dabei eine flexible, erweiterbare und bedürfnisgerechte Form der Zusammenarbeit zu finden.
In der zweijährigen Entwicklungsphase bis Ende 2023 des Hospitality Collaboration Labs werden laut Mitteilung aktuelle Megatrends in der Hospitality-Branche und die Bedürfnisse der Bündner Hotellerie analysiert, Stossrichtungen skizziert und erste Kooperationsprojekte gestartet.
Fachkräftemangel und Energiethemen im Fokus
Die drängendsten Bedürfnisse der Bündner Hotellerie habe man durch eine Umfrage im vergangenen Juli ermittelt: Zum einen werden händeringend Lösungen gegen den Fachkräftemangel gesucht, zum anderen beschäftigen sich die Unternehmen intensiv mit Energie- und Nachhaltigkeitsthemen.
Diese Stossrichtungen würden vom Hospitality Collaboration Lab mit verschiedenen Projektideen aufgegriffen. Im Bereich Energie und Nachhaltigkeit starteten beispielsweise demnächst gemeinsame Pilotprojekte, bei denen die teilnehmenden Hotels ihre Stromkosten optimieren können oder die ihnen den Einstieg ins Energie-Contracting vereinfachen.
Synergien durch gemeinsamen Einkauf
Ein weiteres Pilotprojekt im Bereich von E-Ladestationen für Gäste ist geplant. Im Bereich der Fachkräfte wird an Graubünden-Benefits für Mitarbeitende gearbeitet und es werden experimentelle Weiterbildungsformen für Hoteliers ausprobiert, um Chancen und Risiken im Zusammenhang mit neuen Arbeitsmodellen aufzuzeigen und um voneinander zu lernen. Des Weiteren werde versucht, mit verschiedenen Massnahmen künftig vermehrt Synergien im Einkauf zu schaffen.
Das durchschnittliche Hotel in Graubünden verfüge aktuell über 32 Zimmer und 76 Betten und sei damit deutlich kleiner als ein typisches Stadthotel: Die mittlere Betriebsgrösse in Schweizer Städten beträgt 70 – 80 Zimmer und 130 – 140 Betten. (htr/ua)
Energiekrise als dominantes Thema
Der hohe Strompreis beschäftigt die Bündner Hotels stark. Das Hospitality Collaboration Lab hat im August mit einer Blitzumfrage eine Lagebeurteilung für die Bündner Hotellerie erstellt. Dabei zeigt sich, dass von den befragten 112 Hotelbetrieben 41 Prozent Strom auf dem freien Markt einkaufen. Jedes dritte Hotel auf dem freien Markt rechnet für 2023 mit mindestens einer Verdoppelung der Stromkosten. Jedes vierte Hotel muss voraussichtlich sogar den Faktor 3 oder mehr in Kauf nehmen. Rund 30 Prozent der Befragten befürchten existenzielle Probleme durch den Preisanstieg. Kurzfristig sind Lösungen schwierig. Mittelfristig ist das Hospitality Collaboration Lab zusammen mit verschiedenen Partnern daran Lösungen für die Bündner Hotellerie zu suchen.