Der 1986 erbaute Chlosterhof in Stein am Rhein hat sich in der Region zu einem führenden Tagungs- und Familienhotel entwickelt. Nun muss der Hotelbetrieb per Ende 2017 eingestellt werden. Wie Direktor Rafael Aragon gegenüber htr.ch erklärt, seien inzwischen andere starke Player auf den Mark gekommen. Er nannte beispielsweise das «Arcona Living» in Schaffhausen oder auch die neuen smarten Lifestyle-Hotels, die die Städte erobern.

Aniello Fontana, mit seinem Immobilienunternehmen Investor des neuen Fussballstadions in Schaffhausen und seit 2010 Eigentümer des bekannten Schaffhauser Hotels, habe sich schon seit einiger Zeit um eine Nachfolgeregelung des «Chlosterhofs» bemüht. Derzeit würden Gespräche mit möglichen Investoren geführt, die bis Ende Jahr abgeschlossen sein sollten.

Die potentiellen neuen Eigentümer würden danach ein Konzept «Wohnen im Alter» mit Serviceleistungen sowie Wohnen mit Service realisieren, wie es in einer Mitteilung des 4-Sterne-Hotels heisst. Geplant seien 1½-, 2½-, 3½- und wenige 4½-Zimmer-Wohnungen mit modernstem Ausbau und grosszügigen Grundrissen. Alle Wohnungen sollen über eigene Küchen und Nassräume, Waschmaschinen und Tumbler verfügen. Sobald das Gesamtkonzept steht, soll dann die Öffentlichkeit über die neuen Besitzer informiert und die Wohnungen interessierten Parteien zur Miete angeboten werden.

Betont wird, dass es den möglichen neuen Investoren wichtig sei, auf lokale Gegebenheiten der Stadt Stein am Rhein Rücksicht zu nehmen. Deshalb würden Planung und Umsetzung des neuen Konzepts in engem Austausch mit den Stadtbehörden erfolgen. Zudem bestünde die Absicht, im Rahmen des städtischen Altersleitbildes mit dem lokalen Altersheim und den Stadtbehörden das Thema «betreutes Wohnen» zu erörtern und je nach Verhandlungsergebnis umzusetzen. Auch sollen die künftigen Besitzer ihr Beziehungsnetz und ihre Ressourcen den Stadtbehörden auf der Suche nach einer Ersatzlösung für den Hotelbetrieb zur Verfügung stellen, heisst es weiter.

Am Personal festhalten
Die Serviceleistungen für die künftigen Bewohner der geplanten Alters- und Wohnresidenz umfassen Restaurationsangebote, ein Pflegeangebot auf Abruf sowie Wäsche- und Reinigungsservice. Um weitere Dienstleistungen wie Physiotherapie, Massage, medizinische Versorgung, Coiffeur und ähnliches anbieten zu können, seien Verhandlungen mit lokalen KMU, geplant.

Leistungen, wie etwa die Verpflegung, Reinigung oder Haustechnik würden durch das Personal des «Chlosterhofs» erfolgen, wie Rafael Aragon htr.ch weiter ausführt. Offenbar will der künftige Investor die Arbeitsplätze aufrechterhalten. «Es ist uns wichtig, dass alle Mitarbeitenden nach der Schliessung des Hotelbetriebs mit 67 Zimmern bleiben dürfen», sagt Aragon. Er spricht von 15 Festangestellten, sieben Lernenden und zehn Teilzeitmitarbeitenden und fügt an, dass das neue Konzept gar mehr Mitarbeitende benötigen würde.

Denn weitergeführt wird das Restaurantkonzept. Das «Chlosterhof» führt mit dem «Il Giardino», «Terrasse» und «The Butterfly Bar» sowie dem mit 14 Gault Millau Punkten ausgezeichneten «Le Bateau» vier Lokale. Wie die genaue Strukturierung künftig aussehen wird, konnte Aragon noch nicht sagen.

Auch Tagungen sollen weiterhin durchgeführt werden können. «Da schauen wir mit den umliegenden Hotels für eine entsprechende Unterkunft der Gäste», so Aragon. Der gebürtige Schaffhauser ist Absolvent der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL) und führt den «Chlosterhof» seit 2012. Zusammen mit seiner Frau Leonie wird er auch künftig operativ für den Betrieb und in der neuen Geschäftsleitung tätig sein. (htr/npa)