Nach so genannten Markttests Anfang des Jahres akzeptierten die Behörden nun dahingehende Selbstverpflichtungszusagen von Booking.com, Ratenparität nur noch gegenüber der Website des jeweiligen Hotels einzufordern. Auf konkurrierenden Portalen dürfedas Hotel demnach auch günstigere Zimmerpreise anbieten. «Die Wettbewerbshütersind vor dem mit Abstand größten Buchungsportal in Europa aus uns unerklärlichenGründen eingeknickt und haben sich einen faulen Kompromiss zuLasten des Wettbewerbs, der Verbraucher und der Hotellerie abringen lassen.Glücklicherweise wird das auf die rechtliche Situation in Deutschland keinerleiEinfluss haben, so dass wir nach der bereits am 2. April 2015 erfolgten Abmahnungvon Booking.com durch das Bundekartellamt weiterhin von einem generellenVerbot dieser Praktiken in Deutschland ausgehen», erklärt Markus Luthe,Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA).

Mit diesen Selbstverpflichtungszusagen verlangt Booking.com von seinen «Hotelpartnern»,günstigere Zimmerpreise maximal noch auf anderen Buchungsportalen, in sogenannten geschlossenen Nutzergruppen (z.B. Loyalitätsprogrammen) oder offline(z.B. Telefon, Walk-ins) anzubieten, aber keinesfalls mehr auf der Hotelhomepage.Diese Raten dürfen auch nicht mehr gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit angebotenoder vermarktet werden.

Booking.com hat zugesagt, Hotels nicht mit einem schlechteren Ranking zu bestrafen,die anderen Buchungsportalen günstigere Zimmerpreise anbieten – zumindest nicht direkt. «Indirekt wird diese Zusicherung kaum belastbar, nachprüfbar und einklagbarsein, denn über die Konversionsrate wirkt die Preispolitik der Hotels ja auch wieder indirektauf das Ranking auf Booking.com ein. Die Kartellbehörden der beteiligten Länderhaben sich jedenfalls auf wettbewerbsrechtlich dünnes Eis begeben,» zeigt Lutheauf.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) wird das weitere Vorgehen nun gemeinsam mit seinen europäischen Partnerverbänden anlässlich der in dieser Woche stattfindenden «HOTREC» Generalversammlung in Luxemburg erörtern, heisst es weiter laut Medienmitteilung. (htr/ad)