Im Zuge der Coronakrise sind die weltweiten Touristenströme eingebrochen. Luzern als Stadt mit internationaler Ausstrahlung trifft diese Entwicklung besonders hart. Dies hat nicht bloss wirtschaftliche, sondern verwüstet auch zunehmend die Luzerner Veranstaltungs- und Kulturlandschaft.
Aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten seitens des Gastgewerbes muss die Bevölkerung auf zahlreiche Veranstaltungen verzichten. Mit dieser Aktion wollen die Luzerner Hoteliers betonen, dass die Coronakrise nicht nur für fehlende Touristen sorgt, sondern auch die Vielfalt im Luzerner Kultur- und Veranstaltungsangebot einschränkt, welches zu grossen Teilen von der städtischen Hotellerie mitfinanziert wird.
Um diesem Fakt symbolisch Ausdruck zu verleihen, hat HotellerieSuisse Luzern auf dem Schwanenplatz leere Hotelbetten als Mahnmal für abgesagte Veranstaltungen platziert. Damit soll die Bevölkerung an das Engagement der Hoteliers zugunsten der Vielfalt der Stadt aufmerksam gemacht werden.
Etablierte Events sind betroffen
Die Stadt Luzern und ihre Hoteliers hätten ihre Krisenfestigkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt, «doch jetzt muss rasch gehandelt werden, da mit fehlenden Übernachtungen und Restaurantbesuchern, Seminaren, Events und auch dem Barbetrieb sämtliche Ertragspfeiler wegbrechen und zahlreiche Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen», so Mike Hauser, Inhaber des Hotel Schweizerhof in Luzern anlässlich der zur Aktion organisierten Medienkonferenz.
«Der Tourismus bringt die Stadt auch für ihre Bevölkerung zum Leuchten», meint Alessandro Pedrazzetti, Inha-ber des Hotel Continental Park in Luzern. Stellvertretend für zahlreiche von Hotelbetrieben mitfinanzierte Events in der Stadt stehe das Lichtfestival «LILU-Luzern», welches in diesem Winter nicht wie geplant stattfinden kann. Grund dafür seien nicht primär fehlende Schutzkonzepte, sondern die arg limitierten finanziellen Mittel der ansässigen Hotelbetriebe.
Auch Veranstaltungen wie die Lucerne-Regatta, das Retro Festival oder das traditionelle Neujahrszauber-Feuerwerk können in diesem Jahr mangels finanzieller Mittel nicht durchgeführt werden. Auch wenn die Folgen von Overtourism in der Stadt ernst genommen werden müsse, tragen ausländische Gäste entscheidend dazu bei, das Stadtleben in Luzern attraktiv zu gestalten und erhalten, betonen die Hoteliers.
Ernste Konsequenzen und klare Forderungen
Neben der drohenden kulturellen Wüste für Luzern geht es für viele Hotelbetriebe mittlerweile auch um das nackte Überleben. Umso wichtiger sei, dass sich «nationale und kantonale Hilfspakete für die Branche optimal ergänzen» sagt HotellerieSuisse Präsident Andreas Züllig, welcher den Weg nach Luzern auf sich nahm, um die nationale Lage zu skizzieren.
HotellerieSuisse Luzern äusserte klare Forderungen auf kantonaler Ebene, damit die Stadt auch langfristig kulturelle und wirtschaftliche Perspektiven hat. Während der nationale Dachverband Härtefallhilfen von 500 Millionen Franken für die Branche oder die Nutzung von Schnelltests anstelle von Quarantäneregelungen fordert, konzentriert sich HotellerieSuisse Luzern auf den kantonalen Unterstützungsbedarf.
Neben finanziellen Hilfsprogrammen für Hotellerie und Gastronomie soll ein entsprechendes Paket ein klares Bekenntnis zum Tourismus in der Region sowie Mar-ketingbeiträge für Luzern Tourismus beinhalten. Ohne entsprechende Unterstützung seien «alleine in der Zentralschweiz 12'000 Arbeitsplätze und über 500 Lehrstellen in akuter Gefahr, viele davon in der Stadt Luzern», bilanziert HotellerieSuisse Luzern Präsident Conrad Meier zum Schluss. (htr)