Ernst «Aschi» Wyrsch, Präsident Hotellerie Suisse Graubünden, erachtet im Interview die Gastia als wertvoll für den Arbeitsalltag eines Hoteliers: Für den persönlichen Austausch oder weil er an Messen mit neuen Trends und Technologien konfrontiert wird.

Ernst «Aschi» Wyrsch, wie sieht Ihrer Meinung nach ein typischer Hotelbetrieb in 20 Jahren aus?
Um diese Frage zu beantworten, möchte ich die Hoteltypen gerne differenzieren. Bei Ferienhotels bin ich der Meinung, dass der zwischenmenschliche Aspekt noch stärker betont wird. Die Vereinsamung in der Gesellschaft könnte dazu führen, dass Menschen vermehrt Kompensation in den Ferien suchen. Mitarbeitende werden verstärkt in der Gästepflege und im zwischenmenschlichen Kontakt geschult und eingesetzt. Bei Hotels in der Stadt gehe ich hingegen davon aus, dass die Automatisierung ungebremst voranschreitet. Klassische Rezeptionen werden aussterben, Self-Check-ins werden zur Norm. Der Schwerpunkt liegt klar auf der Effizienz und Automatisierung von Prozessen, um den Gästen einen schnellen und reibungslosen Service zu bieten.

Welche Herausforderungen ergeben sich speziell für Hotelbetreiberinnen und -betreiber der Grossregion Ostschweiz und Graubünden?
Die Ostschweiz und Graubünden stehen vor einer Mischung aus Herausforderungen und Chancen. Geografisch nicht im Zentrum der Schweiz gelegen, können sie durch die Attraktivität ihrer schönen Umgebung und die Möglichkeiten für Remote-Arbeiten punkten. In einer Zeit, in der es weniger darauf ankommt, wo gearbeitet wird, sondern in welchem Umfeld, bieten gut erreichbare Destinationen wie die Ostschweiz und Graubünden eine entschleunigte Alternative. Die steigende Flugscham fördert zudem den Trend zu Autodestinationen, von dem diese Regionen profitieren können.

Welche Bedeutung haben Fachmessen wie die Gastia für die Branche?
Messen wie die Gastia fungieren als äusserst nützliche Plattformen, um Menschen zusammenzubringen und sie mit neuen Trends und Technologien zu konfrontieren. Der Austausch, der auf solchen Messen stattfindet, ist besonders wertvoll für die Überlegungen im Arbeitsalltag von Hoteliers.

Besuchen Sie selbst gerne Fachmessen? Warum?
Ja, ich besuche sehr gerne Fachmessen. Ich lasse mich von diversen Inputs inspirieren, die vor Ort präsentiert werden. Ausserdem schätze ich die Möglichkeit des Netzwerkens, insbesondere in unserer digitalen Welt, in der persönliche Zwischengespräch immer noch einen hohen Stellenwert haben.

An der Gastia halten Sie ein Referat zum Thema «Mit ‘werteorientierter Führung’ fit für die Zukunft!». Warum lohnt sich ein Besuch?
In meinem Referat präsentiere ich konkrete Rezepturen für die zeitgemässe Führung für Hotelbetriebe. Mein Vortrag ist in jedem Fall praxisrelevant und bietet pragmatische Tipps für den Arbeitsalltag. Ich werde meine Inhalte lebendig und lustvoll präsentieren, ohne belehrend zu wirken. Ein Besuch lohnt sich definitiv.

Die Gastia findet vom 24. bis 26. März 2024 auf dem Gelände der Olma Messen St.Gallen statt. Tickets und weitere Informationen unter www.gastia.ch