Die Zürcher Nobelherberge am Zürcher Paradeplatz wird für die geplante Renovation den Betrieb von Anfang 2022 für rund zweieinhalb Jahre einstellen und Mitte 2024 wieder aufnehmen, wie die Credit Suisse Group AG am Montag mitteilt.

Die Bank als Hauptaktionärin des traditionsreichen Hauses, betrachtet die geplante Renovation des Savoy Hotel Baur en Ville als Bekenntnis sowohl zu Zürich als Standort von 5-Sterne-Superior-Hotels sowie zum Ensemble des historischen Gebäudebestandes am Paradeplatz.

Der Innenausbau erfolgt nach Plänen des renommierten Pariser Innenarchitekten Tristan Auer. Das Bauprojekt, das am Dienstag bei der Baubehörde der Stadt Zürich eingereicht wird, sieht vor, das Hotel künftig mit 80 statt aktuell 104 Zimmern zu führen und diese durchgängig umzugestalten.

Den Gästen des «Savoy» sollen damit weniger, aber grössere Zimmer zur Verfügung stehen, schreibt die Credit Suisse weiter. Auch die im ersten Obergeschoss befindlichen Sitzungs- und Veranstaltungsräume sind – in bereits erfolgter Abstimmung mit der Denkmalpflege – in die Renovation mit einbezogen, wobei schützenswerte Elemente wie der grosse Ballsaal oder die Zunftstube der «Vereinigten Zünfte zur Gerwe und zur Schuhmachern» in ihrer Struktur erhalten bleiben.

Das Baur en Ville wurde am 24. Dezember 1838 vom Vorarlberger Bäckergesellen Johannes Baur als erstes Grand Hotel der Stadt Zürich eröffnet. Nach Umbauarbeiten in den Jahren 1857 und1907 umfasste das Hotel bei der Neueröffnung im Juni 1908 insgesamt 170 Zimmer. In den Jahren 1975 bis 1978 schloss das Hotel seine Pforten, um erneut einen grossen Umbau durchzuführen. Dabei wurde die Fassade sorgfältig demontiert, um danach wieder historisch genau rekonstruiert zu werden. Seither verfügt das Savoy Hotel Baur en Ville über 104 Zimmer und Suiten und mehrere Veranstaltungsräume.

Die Lobby und das Gastronomiekonzept werden umfassend neugestaltet. Das Äussere des Hotelkomplexes erfährt – bis auf den Namenszug am Gebäude und einer kleineren Anpassung im Eingangsbereich an der Poststrasse – dabei keine Veränderung.

Neben den für die zukünftigen Gäste augenfälligen Veränderungen im Innern des Gebäudes sind des Weiteren auch die Sanierung der Haustechnik und ökologische Optimierungen vorgesehen mit dem Ziel, dass das renovierte «Savoy» noch weniger als halb so viel Kohlendioxid im Betrieb ausstösst wie heute.

Mit der Wiedereröffnung wird das Management des Hotels an die Mandarin Oriental Hotel Group übergehen. Ab dann wird das Hotel «Mandarin Oriental Savoy Zürich» heissen. «Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Mandarin Oriental, um eines der besten Luxushotels der Stadt zu schaffen. Die Gruppe ist bekannt für ihre legendären Servicestandards und für ihre Liebe zum Detail, und wir freuen uns sehr, bei diesem Projekt mit gleichgesinnten Partnern zusammenzuarbeiten», so Urs Rohner, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse Group.

Als wichtiges globales Finanzzentrum sei Zürich für Geschäftsreisende überaus bekannt und habe gleichzeitig eine grosse Anziehungskraft auf Leisure-Gäste, die die Schweiz erkunden möchten, schreibt «Mandarin Oriental» zur Übernahme des Hotel-Managements. «Wir freuen uns über die Gelegenheit, ‹Mandarin Oriental› an dieses wichtige europäische Reiseziel zu bringen und dieses etablierte Wahrzeichen in die Mandarin Oriental Hotelfamilie aufzunehmen. Dies ist eine strategisch wichtige Stadt für die Gruppe, die unsere regionale Präsenz in Mitteleuropa, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Projekte in Wien und Luzern, stärkt und ergänzt», sagt James Riley, Group Chief Executive der Mandarin Oriental Hotel Group.

Die Betriebsführung durch «Mandarin Oriental» werde an den Besitzverhältnissen nichts ändern, das Hotel verbleibt im Besitz des bestehenden Aktionariats, heisst es weiter.

Das Portfolio der  südostasiatische «Mandarin Oriental» umfasst Hotels in Asien, Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Amerika. In der Schweiz betreibt das Tochterunternehmen der Jardine Matheson Group bereits das Mandarin Oriental Geneva. Im  ersten Quartal 2022 eröffnet die Gruppe das sich derzeit im Umbau befindende Hotel Palace Luzern,  welches der Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality (CS REF Hospitality) per 31. Dezember 2016 an den chinesische Investor Yunfeng Gao verkauft hatte. (htr)

(htr)