An der diesjährigen Abgeordnetenversammlung in Bern ernannte der Schweizer Alpen-Club SAC Jean Troillet zum 106. Ehrenmitglied. Der Unterwalliser Bergführer und Extremalpinist wurde für seine Verdienste im Alpinismus gewürdigt: Der heute 76-Jährige machte unter anderem Erstbegehungen in den Alpen, in Nord- und Südamerika und im Himalaya. Er bestieg zehn Achttausender im Alpinstil mit minimaler Ausrüstung und ohne künstlichen Sauerstoff.
1986 schaffte er zusammen mit Erhard Loretan eine Sensation mit der Speedbegehung des Mount Everest in nur 48 Stunden durch das Hornbein-Couloir. Elf Jahre später war er der Erste, der die Nordseite des höchsten Berges der Erde mit dem Snowboard hinunterfuhr. Wegen eines Schlaganfalls 2011 auf 6000 Metern in der Annapurna-Südwand musste Troillet das Höhenbergsteigen aufgeben.
Er ist bis heute ein aktiver und begeisterter Alpinist. Mit dem von ihm gelebten klassischen Bergsteigen habe er massgeblich zum guten Ruf des Schweizer Alpinismus beigetragen, heisst es in einer Mitteilung.
Zentralvorstand zählt neu neun Mitglieder
An der Versammlung standen auch Wahlen an. Während Tanja Bischofberger aufgrund der Amtszeitbeschränkung verabschiedet wurde, bestätigten die Abgeordneten die Wiederwahl von Andreas Schweizer. Um das Führungsgremium des SAC-Zentralverbandes weiter zu stärken, wurden mit Petra Joerg aus Bern, Claude Nicati aus Bevaix und Thomas Rose aus Zürich drei neue Personen in den Zentralvorstand gewählt. Das Führungsgremium vergrössert sich damit von bisher sieben auf neun Personen.
Verkauf von Brunnihütte SAC
Ausserdem stimmten die Vertreterinnen und Vertreter der 110 SAC-Sektionen dem Verkauf der Brunnihütte SAC zu. Die SAC-Sektion Engelberg sprach sich bereits im vergangenen November an ihrer Generalversammlung für einen Verkauf des Gebäudes aus.
Die SAC-Hütte, die im Wander- und Skigebiet Brunni liegt, habe ihren Charakter als klassische Berghütte schon seit mehreren Jahrzehnten verloren und diene nur noch selten als Ausgangspunkt für Bergtouren, heisst es in einer Mitteilung. Neue Pächter zu finden, gestalte sich seit Längerem schwierig und stelle für die ehrenamtlich tätigen Sektionsmitglieder eine grosse Herausforderung dar. Zudem sei es für die Sektion zunehmend schwierig gewesen, die Hütte wirtschaftlich zu betreiben und die nötigen Rückstellungen zu bilden. So stimmten die Abgeordneten einem Verkauf zu, nachdem keine andere SAC-Sektion Interesse an einer Übernahme geäussert hatte. (mm)