In dem 1956 fertiggestellten Bau des Architekten Peter Indermühle werden in den kommenden Monaten verschiedene bauliche Massnahmen umgesetzt. Mit der Erweiterung und Renovation des Betriebes wollen die Schweizer Jugendherbergen (SJH) der Bedeutung des Standortes Bern in ihrem schweizweiten Netzwerk Rechnung tragen, wie die Non-Profit-Organisation in einer Mitteilung schreibt.
Die grösste Änderung ist ein Teilabbruch mit Neubau: Das angebaute ehemalige Jugendhaus wird rückgebaut und durch ein freistehendes, an den schlanken Haupttrakt angepasstes Gebäude ersetzt. Die bestehenden 26 Zimmer des denkmalgeschützten Gebäudes mit ihren insgesamt 94 Betten werden auf Basis der bestehenden Struktur neu organisiert und den neuen Standards angepasst.
Nach der Renovation sollen den Gästen im Altbau 20 Mehrbettzimmer, die Rezeption sowie der grosse Speisesaal mit Küche und mit angrenzenden Seminarräumen zur Verfügung stehen. Im Neubau werden 30 Zwei- und Vierbettzimmer mit eigener Dusche und WC die höheren Komfortansprüche bedienen. Insgesamt werde der Standard gehoben und der bisherige «Classic»-Betrieb nach den Bauarbeiten als Jugendherberge der «Top»-Kategorie wiedereröffnet. Für den Um- und Neubau zeichnet das Architekturbüro Aebi & Vincent Architekten verantwortlich. Sie gewannen den Architekturwettbewerb mit ihrem Projekt «Eifach so, gäuPesche».
Bern ist eine beliebte Destination sowohl bei Schweizer als auch internationalen Gästen. Fredi Gmür, CEO der SJH, sieht in der Jugendherberge ein grosses Potenzial für einen wegweisenden Herbergsbetrieb in der Landeshauptstadt. «Dieses Potenzial wird mit dem Um- und Neubau noch gesteigert: Wir erhöhen den Anteil kleinerer Zimmereinheiten, während die klassischen Mehrbettzimmer beibehalten werden. Dadurch wird der Zimmermix breiter und ist in Zukunft auf alle Gästesegmente gleichermassen ausgerichtet, von Einzelreisenden oder Paaren über Familien bis hin zu Gruppen und Schulen.»
Die Liegenschaft der Berner Jugendherberge war bisher im Besitz der Stadt Bern. Mit Beginn der Renovation wird sie nun im Baurecht der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus (SSST) übertragen. Die SSST verwalten die Liegenschaften der SJH und ist damit auch in diesem Projekt Bauherr. «Wir legen bei diesem Bauprojekt grossen Wert darauf, die historische Substanz des Altbaus künftig mit dem modernen Ambiente des Neubaus zu verbinden», erklärt SSST-CEO René Dobler und ergänzt: «Ebenso wichtig ist uns aber auch, im Bereich Nachhaltigkeit und Ökologie höchste Standards zu erfüllen. So wird nach Minergie-Eco gebaut und das gesamte Gebäude wird hindernisfrei gestaltet. Es freut mich sehr, dass wir bei dem Um- und Neubau allen Ansprüchen gerecht werden.» (htr/npa)
Die Jugendherberge Bern sowie das angrenzende Jugendhaus standen seit der Eröffnung 1956 gemeinsam unter der Leitung des Vereins Ferien und Freizeit Bern. In den Jahren1989/90 wurde das Gebäude durch das Architekturbüro H. Gygax + Partner renoviert undumgebaut. Zudem wurden nach 1990 weitere Umbauarbeiten im Bereich Dach und Schlaftraktvorgenommen. Per 1. Juli 2007 übernahmen die SJH den Betrieb der Berner Jugendherberge. |