Auch Fahnenschwinger, Tambouren und Hellebardisten fehlten am Anlass an der Weltausstellung in Mailand nicht, wie der Schweizer Pavillon mitteilte. Vor dem Weltrekord auf dem Domplatz spielten 200 der Männer und Frauen in Tracht vor dem Pavillon an der Ausstellung das Lied «Expo Milano». Angereist waren die Musikanten und ihre Entourage in Zügen und Bussen.
Auf dem Domplatz begann das Konzert um 16 Uhr mit dem berühmten Postauto- Dreiklang aus der Ouvertüre der Oper «Wilhelm Tell» von Gioacchino Rossini. Von diesem Komponisten wurden mehrere Werke an der Mailänder Scala uraufgeführt.
Nach dem Postautoton brachten die Alphornbläser die Stücke «San Gottardo» und «Marignano» zur Aufführung. Am Auftritt vor dem Mailänder Dom hielten Bundesrat Ueli Maurer und der Mailänder Bürgermeister Reden.
Das Grosskonzert gilt als Krönung der Schweizer Anlässe an der Expo Milano 2015. Das Organisationskomitee des Anlasses hatte sich auf das Alphorn-Ensemble Engiadina St. Moritz und den eidgenössischen Jodlerverband gestützt.
Anwalt beglaubigt Zählung
Für einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde muss nachgewiesen werden, dass tatsächlich 420 Alphornspieler aufgetreten sind. Zu diesem Zweck wurden die Musiker unter den Augen eigens engagierter Zeugen gezählt.
Der Zählung wohnte ein Anwalt bei, der die Richtigkeit der Zahl anschliessend mit seiner Unterschrift beglaubigte. Unter diese Beglaubigung mussten eine Handvoll weiterer Zeugen ihre Unterschrift setzen.
Ein solch riesiges Alphornkonzert sei eine «sehr spezielle Erfahrung», sagte eine Sprecherin des Organisationskomitees am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Das Erlebnis sei «auch physischer Art». Denn bei so vielen Instrumenten entstünden grosse Vibrationen – das Konzert gehe den Zuhörern richtiggehend «durch Haut und Knochen».
Im Schweizer Pavillon der Ausstellung wurden bisher 1,3 Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt. Das sind durchschnittlich 10'000 am Tag. Die Expo selbst registrierte 14,3 Millionen Besuche. (sda/it)