Die Corona-Schnelltests sollten bald verfügbar sein, sagte die St. Galler Kantonsärztin Danuta Zemp. Es gehe nun um die Verteillogistik. Dem Kanton St. Gallen würden pro Monat 80'000 Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese seien nicht für ganze Firmen oder Mannschaften gedacht, sondern für Personen mit leichten Symptomen. Antigen-Schnelltests liefern ein Testergebnis innerhalb von 15 bis 20 Minuten.

Beim gängigen Corona-Test liegt das Resultat in der Regel nach 24 bis 48 Stunden vor. Im Kanton St. Gallen wurden diese Tests in den letzten drei Wochen stark ausgebaut: Von 1200 auf 1600 bis zu 2000 pro Tag in der Woche vom 26. Oktober bis 1. November. Rund ein Drittel der Tests falle positiv aus, sagte Zemp. Mit der Bezeichnung von Schwerpunkt-Praxen solle das Testvolumen noch verdoppelt werden.

Eine starke Zunahme gab es in den vergangenen drei Wochen auch bei den Coronafällen – von 200 auf 400 und bis über 500 Fälle im Tag. In den letzten sieben Tagen wurden durchschnittlich 350 Fälle pro Tag gezählt. «Wir rechnen damit, uns langsam einem Plateau anzunähern», sagte Zemp. Ausbrüche wurden aktuell vor allem an Schulen, in Heimen und im Privatbereich festgestellt. 35 Prozent der Verstorbenen lebten in Altersheimen.

Kapazitäten nähern sich dem Ende
Als Vertreter der St. Galler Spitäler sprach Miodrag Filipovic, Leiter der Intensivmedizin am Kantonsspital St. Gallen. Die Situation sei «ruhig, aber sehr angespannt», sagte er. Die Kapazitäten in den Intensivstationen seien bald ausgeschöpft.

Zurzeit werden am Kantonsspital St. Gallen 90 Covid-Patienten behandelt. 18 befinden sich auf der Intensivstation. Ihr Aufenthalt dauere meist zwei Wochen oder länger. Es brauche in den Spitälern nicht nur mehr Intensivbetten, sondern auch mehr Ärzte und Pflegepersonal. Nicht-dringliche Eingriffe würden reduziert, um auf den Intensivstationen Betten frei zu bekommen.

Zunahme von Quarantänefällen an Schulen
Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen hatte der Bund letzten Mittwoch neue Massnahmen beschlossen. Vergangenen Freitag zog die St. Galler Regierung nach.

Stefan Kölliker (SVP), Vorsteher des Bildungsdepartements, sagte, Masken seien das kleinere Übel, als Schulen schliessen zu müssen. In den Schulen habe es in den letzten Tage eine massive Zunahme von Quarantänefällen gegeben. Deshalb sei in der Oberstufe seit Montag die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler, aber auch für Lehrkräfte eingeführt worden.

Die Arbeitslosigkeit im Kanton St Gallen liege aktuell bei 2,6 Prozent, informierte Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner (FDP). Es zeigten sich die normalen saisonalen Schwankungen. Es gebe keine Anzeichen für eine dramatische Verschlechterung des Arbeitsmarkts. (sda)