In den vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) täglich vermeldeten Zahlen gibt es grosse Schwankungen. Die Fälle würden von den Kantonen und Praxen nicht immer gleich schnell und in gleichem Rhythmus gemeldet, sagte Daniel Koch an der Presse de Point vom Donnerstag vor den Medien dazu. Auch der Sprung von plus 58 Todesopfern in der Schweiz von Mittwoch auf Donnerstag in der BAG-Liste lasse sich nicht verlässlich interpretieren. Die Todeszahlen hinkten den Infekten immer hinterher.
Das sei auch der Grund, weshalb er vor einer Überbewertung der täglichen Zahlen im Einzelnen warne, so Koch. Das BAG sei derzeit dabei, eine Trendanalyse zu erarbeiten. Daraus liessen sich dann erste verlässliche Schlüsse ziehen. Das könne man erst machen, wenn man die Entwicklung von mindestens acht Tagen kenne.[RELATED]
Von einer aktiven möglichst schnellen Durchseuchung der Bevölkerung hält Koch nichts. Das sei ethisch «absolut unvertretbar», weil auch Menschen ohne Vorerkrankungen und entsprechende Dispositionen schwer erkranken könnten. Im Fall der vorliegenden, schnell um sich greifenden Pandemie geschehe die Durchseuchung ohnehin von alleine.
Das BAG arbeitet laut Koch zudem mit Hochdruck am Aufbau von serologischen Tests, die die Suche nach bereits immunisierten Personen ermöglichen würden. Das sei jedoch eher ein Instrument für den mittel- bis langfristigen Einsatz. (sda)