Sie ist damit aber etwas optimistischer geworden. Bei der letzten Schätzung, die vor einem Monat publiziert wurde, hatten die KOF-Ökonomen noch einen Rückgang von 5,5 Prozent vorhergesagt.
Im nächsten Jahr dürfte sich die Schweizer Wirtschaft dann um 4,3 Prozent erholen. Bisher war für 2021 ein deutlich höheres Wachstum von 5,4 Prozent prognostiziert worden.
Am Arbeitsmarkt wird die Krise ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte dieses Jahr bei 3,6 Prozent liegen, dann 2021 aber auf 4,6 Prozent ansteigen. Zum Vergleich: 2019 lag die Arbeitslosenquote im Jahresmittel bei 2,3 Prozent.
Massiver Umsatzrückgang erwartet
Die KOF stützt sich bei ihrer Prognose unter anderem auf eine Befragung von über 3'000 Unternehmen. Demnach gehen drei von vier Unternehmen in der Schweiz von einem Umsatzrückgang im laufenden Jahr aus. Im Schnitt werde ein Rückgang um ein Fünftel erwartet, so die KOF. Für gut ein Zehntel der Firmen seien die Folgen der Krise so heftig, dass sie ihre Existenz als stark oder sehr stark gefährdet ansehen würden.
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Konsumentenpreisteuerung deutlich rückläufig
Die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen Schutzmassnahmen erschwerten die Preiserhebung für einige Güter, vor allem im April. Im Mai waren nur noch die mit dem Tourismus verbundenen Positionen (Hotellerie, Luftverkehr, Pauschalreisen ins Ausland) stark von der aussergewöhnlichen Situation betroffen.
Für diese Indizes wurde die gemessene Preisentwicklung der erfassbaren Produkte auch für die fehlenden Produkte der gleichen Kategorie imputiert. Die erfassten Preise für diese touristischen Güter sind teils stark zurückgegangen. Werden diese Güter aus dem Index herausgerechnet, fällt die Inflation im Mai etwa einen halben Prozentpunkt höher aus. Wird zusätzlich der Effekt der Erdölprodukte eliminiert, verändern sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr nicht.
Die KOF geht davon aus, dass die Preise für touristische Güter im späteren Jahresverlauf wieder ansteigen werden. Insgesamt werden aber negative Nachfrageeffekte die Inflation dämpfen. Es ist weiter mit einer Inflation von –0.6 Prozent in diesem und 0,1 Prozent im kommenden Jahr zu rechnen.
Vor der KOF hatte am Dienstag bereits das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) eine aktualisierte Konjunkturprognose veröffentlicht. Laut dieser wird sich das BIP 2020 um 6,2 Prozent zurückbilden, und für 2021 wird ein Wachstum von 5,3 Prozent angenommen. (awp/sda)