Das Ergebnis fiel mit einem Unterschied von 94 Stimmen äusserst knapp aus, wie die Stadt Montreux am Sonntag mitteilte. 3347 Nein-Stimmen standen 3253 Ja-Stimmen gegenüber. Dies entspricht einem Nein-Anteil von 50,7 Prozent. Das vor 45 Jahren erbaute Kongresszentrum ist in die Jahre gekommen. Insbesondere in Bezug auf die Brandschutzvorschriften erfüllt das Gebäude die heutigen Anforderungen nicht mehr. Die Renovierungsarbeiten hätten nach der Ausgabe 2020 des Montreux Jazz Festivals beginnen sollen.
Nach dem Vorschlag der Stadtregierung hätte sich Montreux mit 27 Millionen Franken an den Gesamtkosten von 87 Millionen Franken beteiligen sollen. Die Grünen von Montreux, denen das Projekt «zu gross und zu teuer war», feierten den «Sieg» in den sozialen Medien. Auch die Partei Montreux-Libre (Mitte-rechts) sprach von einem Erfolg.
Folgen für Festival unklar
«Wir sind sehr enttäuscht, besonders weil es ein Projekt ist, an dem wir schon seit langem arbeiten und an das wir geglaubt haben», sagte der für die Gebäude zuständige Stadtrat, Caleb Walther (Grüne), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Kurz- und mittelfristig beginne nun eine Phase der Unsicherheit.
Welche Folgen der Entscheid für das Montreux Jazz Festival und andere Anlässe hat, ist noch unklar. Die Gemeinde werde sich möglichst schnell an die Feuer- und Elementarversicherung wenden, um herauszufinden, unter welchen Bedingungen das Kongresszentrum weiterhin Veranstaltungen durchführen könne, sagte Walther. Mathieu Jaton, Direktor des Montreux Jazz Festival, zeigte sich enttäuscht über das Abstimmungsresultat. «Es ist ein riesiger Dämpfer, aber wir werden damit fertig», sagte er. Er hoffe, dass die Renovationsarbeiten trotz des Neins der Gemeinde zum Projekt nach dem geplanten Zeitplan durchgeführt würden. (sda)