Wenn es um die Olympischen und ParalympischenWinterspiele geht, wird essehr schnell emotional. Kritiker beanstanden– zu Recht – die fehlhafte Planung,Kostenexplosionen oder die Schädigungder Umwelt in der Vergangenheit.Die vergangenen Winterspiele waren indieser Hinsicht auch keine Leuchttürme.Trotzdem muss di erenziert werden.Schliesslich ist die Schweiz nicht China,Südkorea oder Russland, wo aus demNichts komplett neue Wintersportanlagenaus dem Boden gestampft wurden.In unserem Land wird seit über150 Jahren Wintertourismus betrieben.Wir haben die Infrastruktur und dasKnow-how.
Die Winterspiele sind eine grosseChance für die Schweiz, besonders fürden Tourismus und die regionale Wirtschaft.Denn wir be nden uns im Wandel,und die Winterspiele können als«Fixpunkt» für dessen aktive Mitgestaltunggesehen werden. GlobalisierterWettbewerb, demografischer Wandel,klimatische Veränderungen und neueTechnologien sind die Haupttreiber,welche wie Brandbeschleuniger in dennächsten Jahren auf den laufendenStrukturwandel wirken werden.
Nur drei Beispiele: Die traditionellenWintersportdestinationen, wie dieSchweiz, erhalten immer mehr globalenWettbewerb. Staaten in Osteuropa undAsien bauen den Wintertourismus starkaus. Ausserdem wird 2020 das Segmentvon über 65-Jährigen in der Schweiz33,4 Prozent betragen, 2030 bereits43 Prozent (gemäss Bundesamt für Statistik).In Europa ist die Entwicklungähnlich. Die touristische Infrastrukturwird sich auch wegen der Demografie inZukunft anpassen und verändern müssen.Und dann ist da noch die Digitalisierung.Die digitale Transformation verlangtInfrastruktur für schnelles Internet,den Aufbau von Kompetenzen und Fähigkeiten,Räume für Innovationen zuschaffen und vor allem überbetrieblichzu handeln, da immer standortungebundenergearbeitet wird. Der Bund schreibtin seiner neuen Tourismusstrategie:«Olympische Winterspiele im Jahr 2026in Sion könnten dem Schweizer Tourismussubstanzielle Impulse verleihen.Positive Impulse für den Tourismus sindinsbesondere bei Themen wie Infrastruktureffekte, Nachfrageeffekte, Qualität,Digitalisierung sowie Unternehmertumund neue Geschäftsmodelle zuerwarten.»
Die Marketingeffekte für die Schweizwären unbezahlbar. Rund 10'000 Medienschaffende und 400 TV-Sender ausaller Welt würden während Wochenrund 40'000 Stunden Bilder der Schweizin die Welt ausstrahlen. Im Internet betrügedie Übertragung rund 60'000 Stunden.Dies würde helfen, sich noch besserim globalen Wettbewerb zupositionieren und neue Gästegruppenzu gewinnen.
Nutzen wir die Chance der Winterspiele,um die Digitalisierung in die Regionenzu tragen und die dortige Wirtschaftnachhaltig zu entwickeln, zumBeispiel mit dem Aufbau einer leistungsfähigendigitalen Infrastruktur bis 2026.Somit können Arbeitsplätze langfristiggesichert werden, was die gesamteSchweiz stärkt.