Ziel eines weiteren Rückgangs der Neuansteckungen sei eine Entlastung auf den Intensivstationen und vor allem eine Entlastung des Pflegepersonals. Derzeit würde sich die Zahl der Hospitalisierungen innerhalb von 12 Tagen verdoppeln. «Wir müssen die Spitäler wieder aus der Risikozone bringen», sagte Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes. Auch für die Wirtschaft seien diese hohen Zahlen gefährlich und die Situation an den Schulen müsse sich entspannen.
Die Reproduktionszahl liegt nun mit 0,86 unter 1. «Wir vertrauen diesen Zahlen noch nicht ganz», sagte Ackermann. Man gehe bei der aktuellen Fallzahl von einer hohen Dunkelziffer aus. Der R-Wert müsse bei unter 0,8 oder unter 0,7 fallen und konstant dort bleiben.
Die Taskforce schlägt vor, dass sich die Schweiz ein gemeinsames Ziel setzt: «Alle zwei Wochen soll sich die Zahl der Neuansteckungen halbieren». Wenn dies durchgehalten werde, würde die Schweiz mit 500 Fällen in das neue Jahr 2021 gehen.
«Stellen Sie es sich wie bei einer Tour de Suisse vor», sagte Ackermann. Dieses Ziel erreicht werde vorerst mit den geltenden Regeln. Die Taskforce verzichtete darauf, neue Massnahmen vorzuschlagen: «Wir müssen unsere Anstrengungen intensivieren. Alle bestehenden Massnahmen müssen aufrecht erhalten werden.»
Schärfere Massnahmen müssten eine Option bleiben. Nun gelte es aber vorerst, sich konsequent an die derzeitigen Massnahmen zu halten: «Wir starten nicht eine Tour de Suisse, sondern eine Tour pour la Suisse.» (sda)