Selten wirken politische Vorstösse so schnell veraltet wie in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Zürcher FDP reichte Ende August ein Postulat ein, das eine Abschaffung der Einreise-Quarantäne forderte.
Der Regierungsrat solle sich in Bern dafür einsetzen, dass keine Quarantäne mehr ausgesprochen werde, wenn bei der Einreise ein negativer Corona-Test vorgelegt werde. Dieser Test dürfe bis zu 48 Stunden alt sein.
Rickli wurde in Bern vorstellig
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) riet von einer solchen Lockerung dringend ab. Ein bis zu zwei Tage alter Test aus einem anderen Land bringe zu wenig Sicherheit, sagte sie. Diskutieren könne man höchstens über eine Verkürzung der Quarantäne von zehn auf sieben Tage. Sie sei deswegen bereits in Bern vorstellig geworden.
Die Ratsmehrheit war gleicher Meinung und lehnte am Montag den FDP-Vorstoss mit 137 Nein zu 31 Ja bei 1 Enthaltung ab. Mehrere Fraktionen zeigten sich zudem verärgert darüber, dass die FDP ihren Vorstoss nicht zurückzog. Der Kantonsrat sei einfach nicht schnell genug, um auf die derzeitigen Entwicklungen zu reagieren. Deshalb sei das Parlament auch das falsche Gremium für solche Vorstösse.
GLP zieht Verkürzungs-Postulat zurück
Die GLP tat genau das: Sie zog einen Vorstoss zur Quarantänedauer zurück. Die Partei forderte, die Quarantäne nach Kontakt mit einer infizierten Person zu halbieren, also von zehn auf fünf Tage. Dies solle die Akzeptanz der Corona-Massnahmen in der Bevölkerung erhöhen.
Die GLP findet zwar nach wie vor, dass die fixe 10-Tage-Regel überdacht werden kann. Momentan sei es jedoch der falsche Zeitpunkt. (sda)