Derzeit sind laut Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) rund 9000 Menschen nach der Rückreise in Risikoländer in Quarantäne. Dies zeige, dass sich die Rückreisenden ihrer Verantwortung bewusst seien, stellte Mathys fest. «Die Einhaltung der Quarantäne ist eine solidarische Handlung. Eine Nichteinhaltung ist kein Kavaliersdelikt», sagte Mathys.
Das BAG sei sich bewusst, dass sich nicht alle an diese Regel halten würden. Es würden daher weiterhin Kontrollen über Stichproben gemacht und die Ergebnisse an die Kantone weiter geleitet. Zu diesem Zweck würden die internen Personalressourcen aufgestockt. In der klassischen Quarantäne befänden sich gut 3000 Personen und weitere knapp 960 Personen würden sich isolieren.
Mathys betonte, die Situation habe sich in den letzten fünf Wochen verändert und müsse wirklich ernst genommen werden. Die Zahl der Infizierten habe sich beispielsweise von Woche 25 zu Woche 30 verfünffacht. Der Anteil positiv Getesteter sei von 0,4 Prozent auf 2,6 Prozent gestiegen. Aktuell beträgt diese Rate 3 Prozent.[RELATED]
Das BAG will im Moment «nach reiflichen Überlegungen» auf Tests bei Einreisen an Flughäfen verzichten, wie Mathys erklärte. Der Grossteil der Einreisenden befinde sich in einem frühen Stadium der Infektion und Tests würden daher vermutlich negativ ausfallen. Unter Umständen würden dann die Schutzmassnahmen nicht mehr eingehalten.
Ausserdem sei es eine Frage der Verhältnismässigkeit. Die Umsetzung dieser Tests sei mit grossem Aufwand verbunden. Offen sei zudem, was diese Tests überhaupt auszurichten würden. Das BAG lasse sich aber die Option offen, diese Massnahme allenfalls später zu etablieren, sagte Mathys. (sda)