Der neue Kinokomplex soll innerhalb von zwei Jahren in den bestehenden Gebäuden realisiert werden. Vorgesehen sind 18 Säle mit2400 Plätzen, wie die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) als «Stücki»-Besitzerin am Donnerstag mitteilte.
Das Baugesuch für das Projekt soll in den nächsten Monaten eingereicht werden, wie es bei SPS auf Anfrage hiess. Der Baubeginn ist für nächsten Herbst terminiert. Betrieben werden soll das neue Multiplex vom Kinobetreiber Arena Cinemas, der bereits in Genf, Freiburg, Zürich und Lugano über rund 50 Säle verfügt.
Langjähriger Vertrag mit neuem Ankermieter
Mit dem Kinobetreiber wurde ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen. Im neuen Ankermieter sehen die Verantwortlichen einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Transformation des «Stücki» vom reinen Einkaufs- zum Erlebniszentrum. Diese hat zur Folge, dass die Verkaufsfläche sinkt. Auch die beiden bisherigen Ankermieter Migros und Media Markt haben künftig weniger Platz.
Pläne hat SPS nicht nur für das «Stücki» sondern auch für den benachbarten Science-Park. In zwei Etappen sollen Neubauten mit weiteren Labor- und Büroräumlichkeiten erstellt werden.
Geplant ist, den Science-Park mit Fingerdocks direkt mit dem«Stücki» zu verbinden und so einen Campus für Innovation, Wissen, Einkauf und Erlebnis zu schaffen. Im Geschäftsbericht 2015 hat SPS die geplanten Investitionen auf 100 Millionen Franken beziffert.
«Grosse Zukunftschancen»
Für das «Stücki» sieht die Immobiliengesellschaft nach der Transformation «grosse Zukunftschancen», wie es in der Mitteilung heisst. Der 260 Millionen Franken teure Einkaufstempel war als einer der grössten der Schweiz nie richtig auf Touren gekommen.
Nach der Eröffnung 2009 machte dem «Stücki» die Wirtschaftskrise zu schaffen. Und seit ein paar Jahren leiden die Geschäfte im nahe der Landesgrenze gelegenen Shopping-Center unter dem Einkaufstourismus.
Positive Auswirkung auf das Hotel
Da die Ladenverkaufsfläche schrumpft, dafür der neue Kinokomplex über ein grosszügiges Foyer und ein umfassendes Gastro- und Verpflegungskonzept verfügen wird, entfällt neu je ein Drittel des Gesamtangebotes und -Fläche auf die Bereiche Gastronomie, Erlebnis und Retail.
Für Mladen Tomic, Head Corporate Communications der SPS, könnte die Neuausrichtung auch den Hotelgästen des im selben Komplex untergebrachten Hotel Stücki von Nutzen sein. «Das Angebot für die Gäste wird sicherlich interessanter», sagt der Kommunikationsverantwortliche auf Anfrage von htr.ch.
Auch Nicole Mendoza, Vizedirektorin des 3-Sterne-Superior-Hauses, sieht in der Umnutzung Vorteile für ihre Hotelgäste. Die meisten Gäste des Business- und Seminarhotels der Schweizer Hotelgruppe Welcome Hotels würden im benachbarten Ausland einkaufen gehen, weshalb Mendoza den Ausbau des Gastronomie- und Erlebnis-Angebots begrüsst. «Ich bin überzeugt, dass es der richtig Weg ist für das ‹Stücki›. Unsere Gäste können sicherlich von den neuen Angeboten profitieren.» (sda/htr/npa)