Durch die Stellenreduktion spart die BLS im nächsten Jahr rund 10 Millionen Franken, wie das Bahnunternehmen am Dienstag mitteilte. Es ist dies die erste Tranche eines bereits vor einigen Monaten angekündigten Sparpakets, das auf drei Jahre ausgelegt ist.
Bereits im vergangenen April sprach BLS-CEO Bernard Guillelmon davon, die BLS müsse effizienter werden. Das Bahnunternehmen hatte zwar 2011 mehr Personen und Güter befördert, jedoch nur einen bescheidenen Gewinn erwirtschaftet. Im August dann schloss Guillelmon auch einen Personalabbau nicht mehr aus.
Weniger Geld für Beratungen und Marketing
Nun hat die BLS-Leitung die erste Tranche des Sparprogramms konkretisiert.Neben verschiedenen Effizienzsteigerungen will das Unternehmen unter anderem auch die Ausgaben für Beratungen und externe Honorare sowie Marketingausgaben senken. Daneben sollen auch die Bedienzeiten der Reisezentren angepasst werden.
Ebenfalls ins Auge fasst die BLS einen geringeren Beitrag an die BLS Stiftung für das historische Erbe. Das Angebot für die Bahnkunden hingegen wird nach Angaben der BLS von den Sparanstrengungen nur marginal betroffen sein.
Den 10 bis 15 von einer Entlassung betroffenen Mitarbeitenden will die BLS wenn möglich alternative Beschäftigungen innerhalb des Unternehmens anbieten. Wo dies nicht möglich ist, würden Unterstützungsmassnahmen erarbeitet und mit den Sozialpartnern abgestimmt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Längerfristig überlegt sich die BLS, die Standards beim Ausbau der Infrastruktur zu vereinfachen, ohne jedoch die Sicherheitsvorgaben zu tangieren.
«Kopfloses Huhn»
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV kritisiert die Sparmassnahmen. Die BLS stürze sich übereilt in das Sparprogramm. «Wie ein Huhn ohne Kopf», wie es Gewerkschaftssekretär Jérôme Hayoz in einer Mitteilung vom Dienstag formulierte.
Befremdet ist man beim SEV nicht zuletzt auch darüber, dass die Bezüge der Geschäftsleitung in den letzten Jahren «unverhältnismässig angestiegen sind», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der SEV fordert, dass die Geschäftsleitung ihre Löhne auf das Niveau vor dem Antritt von CEO Guillelmon zurückfährt.
Positiv werter der SEV indessen, dass ein Grossteil des Stellenabbaus durch natürliche Fluktuationen erfolgen soll. Auch für die verbleibenden 10 bis 15 Stellen müssten Lösungen ohne Kündigung gefunden werden, betont der SEV. (npa/sda)