Ein Konkurrent ist allerdings gesetzt: Das Bundesamt für Sport (BASPO) prüft derzeit die Machbarkeit eines Wintersportzentrums in Andermatt (UR), wie die Bündner Regierung am Montag auf einen Vorstoss aus dem Kantonsparlament mitteilte.
Andermatt sei im Fokus, weil ein Grossteil der Infrastruktur innerhalb des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport(VBS) schon vorhanden sei. Zudem sei der Ort zentral gelegen und mit dem privaten und dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar.
Die Bündner Regierung begrüsst generell die Bestrebungen zur Schaffung eines nationalen Wintersportzentrums und macht keinen Hehl daraus, dass Graubünden ebenfalls ein geeigneter Standort wäre. Die Anforderungen für die Infrastruktur seien definiert und lägen vor.
Nach ersten groben Schätzungen rechnet der Bund mit 46'000 Übernachtungen pro Jahr in einem Wintersportzentrum. Dies entspricht annähernd einem Prozent der Logiernächte im Kanton Graubünden.
Obwohl einige Faktoren für die Realisierung des Zentrums in Andermatt sprechen, ist die Regierung bereit, die Machbarkeit in Graubünden zu prüfen. Insbesondere soll vom Verein Olympische Winterspiele Graubünden 2022 die Machbarkeit in Davos abgeklärt werden.
Mit der Realisierung des Wintersportzentrums könnte laut Regierungsangaben ein weiterer Teil der im Rahmen des Olympiaprojekts temporär geplanten Anlagen nachhaltig genutzt werden. Die im Gegensatz zu Andermatt etwas peripherere Lage könnte durch die vielseitigeren Sportmöglichkeiten wettgemacht werden. (npa/sda)