An der Zeremonie auf den Tag genau an Chaplins 127. Geburtstag nahmen zahlreiche geladene Gäste und Journalisten teil. «Es ist mir eine grosse Freude, die Umsetzung des Projekts zu sehen, das so lange gedauert hat und mehrere Mal kurz vor dem Abgrund stand», sagte Michael Chaplin, der Sohn des Komikers und Filmproduzenten, bei der Eröffnung.

In der Erinnerungsstätte werden Leben und Werk von Charlie Chaplin vorgestellt: Sein Leben als Privatperson im restaurierten Manoir de Ban, seinem letzten Wohnsitz; sein Werk im sogenannten Studio, das dem filmerischen Schaffen des berühmten Tramps gewidmet ist.

Chaplins Geist präsent
Im Manoir wurden drei Zimmer analog der 70er Jahre nachgestellt: die Bibliothek, das Wohnzimmer und das Esszimmer, wo originale Video-Aufnahmen der Familie am Tisch gezeigt werden. Natürlich sei das Manoir nicht mehr das gleiche wie früher, sagte Eugene Chaplin, Michaels Bruder. Aber der Geist ihres Vaters sei nach wie vor präsent.

Das Studio beinhaltet unter anderem einen Kinosaal mit 150 Plätzen und verschiedene Filmdekors. Auf 1350 Quadratmetern tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in die Welt des berühmten Künstlers. Sie erhalten zum Beispiel Einblick in die Strasse in London, wo Chaplin zur Welt kam, das Leben im Zirkus, das Chaplin so sehr geprägt hatte oder den Barbier-Salon aus dem Film «Der Grosse Diktator».

Neben dem Haus und dem Studio rundet ein Restaurant im ehemaligen Gutshof den Rundgang ab. Auch durch den grossen Park, in dem Chaplin jeden Tag mit seiner Familie spazieren ging, kann flaniert werden.

Für die breite Öffentlichkeit
Das Museum versteht sich nach Angaben der Betreiber explizit «als Ort der Unterhaltung und der Kultur für eine breite Öffentlichkeit». Gleichzeitig sei Chaplin's World auch «eine Kultstätte für Kinofreunde und Chaplin-Fans».

Was den Künstler so unvergleichlich mache, sei seine Universalität, sagte Yves Durand, einer der Initianten des Projekts. Der Filmemacher sei weltweit immer noch extrem bekannt und geachtet. «Er hat sowohl die einfachen Leute wie auch die Intellektuellen zum Lachen gebracht», sagte Durand.

Für das Museum «Chaplin's World By Grévin» wurden insgesamt gegen 60 Millionen Franken ausgegeben. Grévin ist ein Ableger der französischen Gruppe Compagnie des Alpes, die in der Freizeit- und Unterhaltungsindustrie tätig ist. Ab morgen Sonntag ist das Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich. (sda/it)