An der Generalversammlung präsentierte die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein AG (BCD) trotz eines Rückgangs der Wintergäste von 57 Prozent ein ausgeglichenes Geschäftsergebnis – dank des Rekordsommers. Wegen Schneemangels waren die Skilifte in der Wintersaison nur an zwölf Tagen in Betrieb.
Der Transportertrag von insgesamt knapp 1,8 Millionen Franken lag dank des guten Sommers und den Verkäufen der Uffa-Abos nur leicht unter dem Vorjahreswert. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielten die BCD zwei Drittel des Transportumsatzes im Sommer. Das Ertragsplus betrug 23 Prozent. Die Uffa-Abos machten insgesamt 37 Prozent des Transportertrages aus.
Der Umsatz inklusive Gastronomie betrug 3 Millionen Franken. Die Gastronomie konnte trotz des fast gänzlich fehlenden Wintergeschäfts ein positives Resultat erzielen. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen mit 83'000 Ersteintritten rund 25 Prozent weniger als im Vorjahr – mit 110'000. Der Betriebserfolg (EBITDA) war bei praktisch gleich bleibenden Abschreibungen rund 202'000 Franken. [RELATED]
Aboverkauf im Rückstand
Der Bestelleingang des Uffa-Abos sei mit erst 50 Prozent zurückhaltender als in den Vorjahren. Nur noch fünf Wochen Zeit haben die BCD, um die geforderten 1'117 Uffa-Abos per Ende November zu verkaufen. Das Uffa-Abo ermöglicht dem Bergbahnunternehmen, den Bahnunterhalt selbst zu finanzieren. Das Unternehmen erhöhte die Preise für das Uffa-Ganzjahresangebot trotz höheren Energiekosten und Investitionen von einer halben Million in die Bahninfrastruktur nicht.
Der Stand des Ersatzanlagenprojekts «Neue Brambrüeschbahn»
Die Kostenschätzung des Projekts von 35 Millionen Franken bestätigte die Validierung durch ein spezialisiertes Beratungsunternehmen. Das Bundesamt für Verkehr bezeichnete die Vorprüfung des Plangenehmigungsverfahrens als «sorgfältig und vollständig». Die Umweltverbände WWF und Pro Natura unterstützen das Projekt. Ein von der Stadt Chur beauftragter Bericht wird Ende des Jahres erwartet. Der Eröffnungstermin der neuen Bahn im Dezember 2026 hängt massgeblich von diesem Bericht und dem politischen Prozess ab.
Die Kosten für die Bahnstationen und die Bahnelektromechanik sind aufgrund technischer und betrieblicher Anforderungen gestiegen. Die Investitionen für zusätzliche Infrastrukturen werden von Partnern ausserhalb des Investitionskredits der Stadt Chur finanziert. Reto Küng, der das Bahnprojekt acht Jahre lang begleitete, übergab den strategischen Stab an die Politik – da das Projekt nun politisch gesteuert wird. Die Planung hatte eine Kostentoleranz von 25 Prozent berücksichtigt, die aufgrund von Planungsänderungen beansprucht, aber teuerungsbereinigt nicht überschritten wurde.(mm)