Damit empfiehlt es seinen Bürgern mittlerweile, von nicht notwendigen Reisen in eine ganze Reihe von Ländern des Schengenraums abzusehen. Das liegt zum einen an den Fallzahlen des jeweiligen Staates, zum anderen auch an den dortigen Einreisebeschränkungen.
Dänemark aktualisiert seine Reiserichtlinien jeden Donnerstag. Von nicht notwendigen Reisen raten die dänischen Behörden ab, wenn es in dem jeweiligen Land mehr als 30 wöchentliche Corona-Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner gegeben hat. Damit die Massnahme rückgängig gemacht wird, muss dieser Wert auf unter 20 fallen.
Wenn man aus einem der betroffenen Länder nach Dänemark zurückkehrt, wird man aufgefordert, für 14 Tage zu Hause zu bleiben. Ins Land gelassen wird nur, wer dafür einen triftigen Einreisegrund hat.
Neue Corona-Beschränkungen ausgeweitet
Im skandinavische Land werden die wegen steigender Corona-Zahlen geltenden Beschränkungen für den Raum Kopenhagen auf das ganze Land ausgeweitet und um weitere Massnahmen ergänzt, wie am Freitag bekannt wurde.
Landesweit müssen Restaurants, Cafés und Kneipen ab Samstag bereits um 22.00 Uhr schliessen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab. Zudem muss ab dann in allen Lokalen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – dieser darf wie in Deutschland abgesetzt werden, sobald man am Platz sitzt.
Zudem werde die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen auf 50 Personen herabgesetzt, sagte Frederiksen. Ausnahmen davon gebe es für Veranstaltungen mit bestimmten Sitzplatzkapazitäten, etwa Fussballspiele. Arbeitnehmer forderte Frederiksen auf, wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten. Soziale Kontakte sollen generell begrenzt, der öffentliche Nahverkehr in den Hauptverkehrszeiten vermieden werden. Die Massnahmen sollen vorläufig bis zum 4. Oktober gelten.
Die frühere Schliessungszeit und die Maskenpflicht in Lokalen gelten in der dänischen Hauptstadtregion bereits seit Donnerstag. Auch private Veranstaltungen wie Hochzeiten und Konfirmationen sollen um 22.00 Uhr zu Ende sein.
«Wir sind auf dem Weg in den Herbst und Winter und damit auch auf dem Weg in eine neue Phase im Kampf gegen Corona», sagte Frederiksen. Jetzt gehe es darum, die Infektionszahlen wieder herunterzubringen. Zugleich machte sie klar, dass sich Dänemark nicht in derselben Situation wie am 11. März befinde.
Dänemark hatte die Corona-Krise damals in der ersten Hochphase mit frühzeitigen und strikten Massnahmen recht zügig in den Griff bekommen. Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen im nördlichsten deutschen Nachbarland aber wieder an. Das liegt vor allem an einer Reihe lokaler Ausbrüche in verschiedenen Städten und Gemeinden, zuletzt immer stärker im Raum Kopenhagen. (awp/sda/dpa)