An der ordentlichen Generalversammlung der Genossenschaft Lenk Bergbahnen am 23. März stellte die Verwaltung die Jahresbilanz vor. Das Geschäftsjahr 2023 dauerte aufgrund der Gründung der Bergbahnen Adelboden-Lenk AG (BAL AG) und einer Angleichung des Geschäftsjahres an die Bergbahnen Adelboden AG nur bis zum 30. September 2023. Das «Kurzjahr» lässt sich daher nur begrenzt mit dem regulären Geschäftsjahr 2022 (1. Januar bis 31. Dezember) vergleichen.
Durchzogenes Fazit trotz Gewinn
Der Winter 2023 hat gezeigt, dass auch Adelboden-Lenk von den Folgen des Klimawandels betroffen ist: Warme Temperaturen und wenig Schnee haben die Saison zu einer Herausforderung gemacht. Diese konnte auch der erfolgreichste Februar der letzten zehn Jahre (150'000 Ersteintritte = ein Plus von 15 Prozent zum Vorjahr) nicht wettmachen.
Im Sommer spürten die Bergbahnen die Abhängigkeit des Schweizer Marktes: «Rund 90 Prozent unserer Sommergäste stammen aus der Schweiz. Trotz schönem und heissem Sommerwetter zogen Herr und Frau Schweizer in diesem Jahr wohl die Strandferien den Bergen vor und holten in der Pandemie verpasste Ferien im Ausland nach», sagt Lenk Bergbahnen-Geschäftsführer, Nicolas Vauclair. Er fügt an: «Wir konnten im Sommer 2023 rund 20 Prozent weniger Gäste begrüssen als im Vorjahr».
Im Rahmen der Erwartungen
So liegen die Gesamteinnahmen, inklusive Erträge aus der Gastronomie, nach einem schwierigen Winter und einem durchzogenen Sommer mit 13,85 Millionen Franken im Rahmen der Erwartungen. Auch die Personalkosten und der betriebliche Aufwand weisen nur geringe Abweichungen zu den geplanten Ergebnissen auf. Dass die Lenk Bergbahnen einen Jahresgewinn von 1’473’245.69 Franken ausweisen, muss daher relativiert werden.
«Wir haben aufgrund des verkürzten Geschäftsjahres knapp über 4 Millionen Franken abgeschrieben. Das sind gut 1,4 Millionen Franken weniger, als üblich, und führt zu diesem Gewinn», heisst es weiter.
Ereignisreiches Jubiläumsjahr
Obschon das 2023 ein «Kurzjahr» war, fehlte es nicht an Ereignissen und Neuerungen: Anfang April kommunizierte die Geschäftsleitung das Vorhaben, gemeinsam mit der Bergbahnen Adelboden AG eine Betriebsgesellschaft – die Bergbahnen Adelboden-Lenk AG – zu gründen. Der operative Betriebsstart der neuen Firma erfolgte am 1. Oktober 2023.
Eine Neuerung war auch, dass die Genossenschaft ihre Gastronomiebetriebe seit der Sommersaison 2023 wieder eigenständig bewirtschaftet. Nicolas Vauclair meint dazu: «Trotz eines eher schwachen Juli und August – die fehlenden Gäste am Berg spiegeln sich auch in den Zahlen der Gastronomie wider – haben wir das vorsichtig festgelegte Umsatzbudget der Gastronomie um 2,4 Prozent übertroffen».
Übertroffen wurde auch die Teilnahme am Jubiläumsfest der Lenk Bergbahnen. Die Genossenschaft durfte im vergangenen Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiern. Dieses wurde mit einem grossen Fest, diversen Aktivitäten am Betelberg sowie 1700 Gästen zelebriert.
Wiederwahl
An der ordentlichen Generalversammlung standen auch wieder Wahlen auf den Traktanden: Der Verwaltungspräsident und die Verwaltungsmitglieder wurden für weitere drei Jahre wiedergewählt. Für ein weiteres Jahr wurde die Revisionsstelle der Lenk Bergbahnen bestätigt.
Bilanz
Durchzogenes «Kurzjahr» für die Lenk Bergbahnen
Die Verwaltung der Lenker Bergbahnen präsentiert an der Generalversammlung einen Jahreserfolg von rund 1,5 Millionen Franken. Sie relativiert ihn aber aufgrund des «buchhalterischen
Kurzjahres».
Bild: zvg