Das Konkursamt Bern-Mittelland habe Sicherungsmassnahmen sowie die Inventur der Konkursmasse eingeleitet. Mit der Sicherung der Aktivmasse solle die bestmögliche Ausgangslage für die Verwertung und Verteilung und damit für eine möglichst hohe Dividende geschaffen werden.
Das Konkursamt plane nicht, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen, hiess es weiter. Für den SkyWork-Konkurs haben die Behörden eigens eine Webseite www.skywork-konkurs.ch aufgeschaltet mit weiterführenden Informationen für Arbeitnehmende, Gläubiger und Passagiere.
Demnach erhalten die meisten SkyWork-Angestellten die Kündigung, und ein Grossteil wird freigestellt. Weil für sie ab Konkurseröffnung keine Löhne mehr ausbezahlt werden, können sie bereits während der Kündigungsfrist Arbeitslosenentschädigung beziehen. Allfällige Lohnforderungen bleiben aber bestehen und werden im Konkursverfahren beurteilt.
Die Gläubiger wiederum werden gebeten, ihre Forderungen noch nicht anzumelden. Weitere Informationen würden später auf der Webseite und im Schweizerischen Handelsamtsblatt publiziert.
Rettung zerschlug sich zwei Tage vor Grounding
Die Rettung der Berner Regionalfluggesellschaft war zwei Tage vor der Einstellung des Flugbetriebs gescheitert, wie SkyWork-Chef Martin Inäbnit in einem Brief an die Mitarbeitenden schrieb. Die Möglichkeiten einer Kooperation und die Aussicht einer kommerziell sinnvollen Weiterführung der Airline hätten sich zerschlagen.
SkyWork gab schliesslich am Abend des 29. August nach Ankunft des letzten Fluges bekannt, den Betrieb per sofort einzustellen. Nebst den über 100 Angestellten waren rund 11'000 Passagiere vom Grounding betroffen. In der Folge boten mehrere Schweizer Fluggesellschaften den Gestrandeten vergünstigte Tickets für die Rückreise an.
Flughafen Bern-Belp kein einfaches Pflaster
SkyWork erlebte finanziell ein Auf und Ab. Letzten Oktober musste die Airline ihre Flugzeuge drei Tage lang am Boden lassen, weil sie den vom Bund verlangten Finanzierungsnachweis nicht erbringen konnte. Wie dieser schliesslich zustande kam, blieb unklar.
Der Flughafen Bern-Belp ist für Fluggesellschaften wirtschaftlich kein einfaches Terrain. In den vergangenen 15 Jahren versuchten diverse Fluggesellschaften, sich dort zu behaupten.
1992 nahm die Air Engiadina ihren Betrieb auf. Weder ein Namenswechsel zu Swisswings noch eine Kooperation mit der holländischen Fluggesellschaft KLM konnte die Berner Airline retten, 2002 musste sie Konkurs anmelden.
Ein herber Rückschlag für den Berner Flughafen bedeutete der Swiss-Rückzug aus Belp: 2003 kappte die Airline ihre Verbindungen zum Flugplatz der Hauptstadt. Kürzere "Gastspiele" gaben die Fluggesellschaften InterSky, Cirrus, Air Alps und Darwin Airline. (sda)