Die Kernbotschaften der Kampagne «So schützen wir uns» lauten: Hände waschen, in Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen, bei Fieber und Husten zu Hause bleiben. Diese Regeln werden mit Piktogrammen und Text vermittelt.
Es gehe um Eigenverantwortung und Solidarität, sagte Simone Eigenmann, die die Kampagne im BAG verantwortet, vor den Bundeshausmedien. «Die Kampagne soll transportieren, dass es uns alle angeht.»
1000 Plakate und rund 200'000 Flyer mit der Botschaft wurden bereits an die Südgrenze geliefert. Am Freitag werden die Hygieneregeln vom BAG via Printmedien bekannt gemacht, kommende Woche dann über Fernsehen und Online-Medien. Spätestens am Montag soll zudem die Website www.bag-coronavirus.ch aufgeschaltet werden.
Von Gelb auf Rot
Laut Eigenmann handelt es sich bei der Kampagne um einen ersten Schritt. Sie zeige, wie man sich mit sehr einfachen Mitteln vor einer Infektion schützen könne, sagte BAG-Direktor Pascal Strupler. Wenn in einer besonderen oder ausserordentlichen Lage weitere Massnahmen nötig seien, würden diese auch ergriffen.
In diesem Fall wechselt die Farbe der Flyer und Plakate von Gelb auf Rot. Ob und wann die Gesundheitsbehörden Grossveranstaltungen verbieten oder andere Einschränkungen beschliessen, wollte Strupler nicht sagen. Die Lage werde laufend neu evaluiert.
Auch zum erwarteten Verlauf der Ausbreitung wollten sich die Verantwortlichen nicht äussern. Bisher wurde keine Übertragung in der Schweiz festgestellt, alle Infizierten hatten sich in Italien angesteckt. Sicher würden in den nächsten Tagen aber weitere Fälle dazukommen, sagte Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG.
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System am Anschlag
Vorläufig versuchen die Gesundheitsbehörden weiter, alle Fälle zu entdecken und die Betroffenen und deren Kontaktpersonen zu isolieren. Aktuell befinden sich rund zwei Dutzend Personen in Quarantäne. In den meisten Fällen handelt es sich um Repatriierte aus China oder Familienangehörige von Betroffenen. Die Erkrankten selber sind in Spitälern isoliert. Ihnen geht es laut Strupler den Umständen entsprechend gut.
Dieses System werde rasch an seine Grenzen stossen, sagte Koch. Bald werde sich das Gesundheitspersonal darauf konzentrieren müssen, sich um die schweren Fälle zu kümmern. Koch erinnerte jedoch auch daran, dass die meisten Erkrankungen völlig harmlos verliefen.
Auch der Mangel an Schutzmasken beunruhigt Koch nicht. Es sei nicht nachgewiesen, dass Hygienemasken vor einer Infektion schützten, sagte er. Diese könnten Erkrankte tragen, wenn sie das Haus verlassen müssten, um eine Übertragung zu vermeiden. Die wirksameren Schutzmasken sind laut Koch für das Gesundheitspersonal reserviert. Der Bund hat inzwischen seinen Vorrat freigegeben, die Masken werden nun auf die Kantone verteilt. (sda)
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