Der Rückzug aus Basel folge einer Reihe von «einäugigen Entscheidungen», die seitens der Baselworld-Leitung getroffen worden seien, einschliesslich der Verschiebung der Messe bis Januar 2021, die nicht in Absprache mit den Uhrenmarken stattgefunden hätte, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Uhrenmarken heisst. Ausserdem sei der Messeveranstalter nicht auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Unternehmer eingegangen.
Die Aussteller würden deshalb nach Genf ziehen. Die neue Messe, die mit Watches & Wonders verbunden ist, organisiert von der Fondation de la Haute Horlogerie, soll im April 2021 im Palexpo statt.
Ziel sei es, den Partnermarken eine bestmögliche professionelle Plattform bieten zu können, die eine gemeinsame Vision anwendet, um zukünftigen Herausforderungen in der Uhrenindustrie erfolgreich zu begegnen, heisst es weiter. Die Messe werde auch dem Know-how und den Innovationen der Branche sowohl in der Schweiz als auch im Ausland eine entscheidende Bedeutung zukommen lassen, sind die Aussteller überzeugt.
Zur neuen Uhrenmesse in Genf würden auch Marken zugelassen werden. Die Kriterien seien hierzu seien jedoch noch nicht definiert. Diese neue Veranstaltung soll sich vorwiegend an Einzelhändler, die Presse und VIP-Kunden richten, schreiben die fünf Uhrenmarken weiter. [RELATED]
Am vergangenen Donnersag wurde bekannt, dass Aussteller der Baselworld sich gegen eine Kostenbeteiligung an der wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagten Messe wehren.
Die Messebetreiberin MCH Group stellt sich aber auf den Standpunkt, dass sie den Ausstellern die bis zur Absage aufgelaufenen Kosten nicht zu 100 Prozent erlassen könne.
Überraschung und Bedauern
Die MCH Gruppe nimmt die Absage der Aussteller «mit grosser Überraschung und ebenso grossem Bedauern» zur Kenntnis, wie sie am Dienstagabend mitteilte. So sei der neue Termin für die notwendige Verschiebung der Baselworld 2020 «gemeinsam mit führenden Ausstellern definiert worden», verteidigt sich die Messegruppe: Die jetzt «abwandernden» Unternehmen - inklusive Rolex - hätten sich für die Verschiebung in den Januar 2021 ausgesprochen.
Die MCH Gruppe habe zudem aufgrund des positiven Feedback der Aussteller - gerade auch der kleinen und mittleren Aussteller - im vergangenen Jahr entschieden, «substantielle Beträge» in die Weiterentwicklung der Baselworld sowie in den Aufbau zusätzlicher, digitaler Plattformen zu investieren.
Die Gruppe werde nun in den nächsten Wochen über die Weiterführung der Baselworld und die Investitionen in ihre langfristig ausgerichtete Weiterentwicklung entscheiden. (htr/awp/sda)