Die gesamte neue Serie der 20er-Note stehe unter dem Thema «Die vielseitige Schweiz», sagte SNB-Vizedirektor Fritz Zurbrügg bei der Präsentation vom Mittwoch vor den Medien. Der neue Geldschein symbolisiere die kreative Seite der Schweiz. Sie illustriere die Schweiz als Kulturschauplatz und als Ort für kulturelles und künstlerisches Schaffen in verschiedensten Bereichen. Auf der Note sind eine Hand mit einem Prisma, Schmetterlinge und ein Globus sowie die Piazza Grande des Filmfestivals Locarno, abgebildet.
«Es ist ein Freudentag für alle, die an das Festival geglaubt haben», so Marco Solari, der ehemalige Tessiner Tourismusdirektor und seit 2000 Festival-Präsident. «Dass die Filmfestspiele als Symbol für Kreativität auf einer Schweizer Banknote abgebildet werden, ist die Krönung einer riesigen Arbeit und ein Ausdruck des Vertrauens in unsere Arbeit», sagte der 2014 für sein Lebenswerk mit einem «Milestone»-Tourismuspreis ausgezeichnete Touristiker gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Trotz einer gewissen Euphorie spüre die Festivalsleitung zugleich eine grosse Verantwortung. Denn mit der Wertschätzung durch die Öffentlichkeit wachse auch der Erfolgsdruck, sagte Solari. Die Latte sei dadurch sehr hoch angesetzt worden, ein Zurück gebe es nicht.
Die Festivalsleitung war bereits vor Jahren in die Pläne der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit einbezogen worden, die Piazza Grande auf der neuen Banknote abzubilden. Sie musste sich zu Stillschweigen verpflichten.
Das Festival del film Locarno findet seit 1946 jedes Jahr im August statt und gehört zu den wichtigsten Filmfestspielen Europas.
Reibungslose Einführung
Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die SNB als erste Banknote der neuen Serie die 50er-Note herausgegeben. Die Erfahrungen mit dem neuen Geldschein seien durchwegs positiv, sagte Zurbrügg an der Medienkonferenz. Die Beobachtung zeige, dass sich die neue 50er-Note insgesamt stabiler und die Reissfestigkeit besser sei als bei den Noten der achten Banknotenserie.
Kurz nach der Einführung der 50er-Note waren angebliche Mängel publik geworden. Der Geldschein sei nicht kratz- und wasserfest, hiess es. Diese Vorwürfe wies Zurbrügg erneut zurück. Wenn man unsachgemäss mit den Noten umgehe, könnten diese schon beschädigt werden, sagte er auf eine entsprechende Frage.
Auch der Rücklauf erfolgte im Rahmen der Erwartungen der SNB. Bis heute wurden gut zwei Drittel der 50er-Noten der alten Serie ausgetauscht. Der Umtausch des letzten Drittels dauert etwas länger, weil sich der grösste Teil dieser Geldschein im Ausland befindet.
Auch das Logistikkonzept für die Ausgabe funktionierte nach SNB-Angaben gut. Die neuen 50er-Noten seien rechtzeitig und landesweit verfügbar gewesen.
Plumpe Fälschungsversuche
Auf der neuen 20er-Note gibt es wie bei allen Noten der neuen Serie insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale. Damit will die Nationalbank ihre neue Notenserie fälschungssicher machen.
In nationalen und internationalen Fachkreisen werde anerkannt, dass die Note qualitativ und sicherheitstechnisch hochstehend sei, sagte Zurbrügg weiter. Demnach gab es bisher nur sehr wenige, simple Fälschungsversuche. Die falschen Noten seien umgehend erkannt und aus dem Verkehr gezogen worden. Die Frage eines Journalisten, ob die neuen Noten die sichersten der Welt seien, beantwortete der SNB-Vizedirektor mit Ja.
Die heutige 20er-Note bleibt vorerst gültig. Die SNB zieht die alten Noten kontinuierlich aus den Verkehr. Erst wenn alle Noten der neuen Serie im Umlauf sind, wird die Notenbank einen Rückruf der alten Geldscheine ankündigen. Dann werden die bisherigen Noten nicht mehr als Zahlungsmittel gültig sein, können aber bei der SNB umgetauscht werden.
Zehnernote im Oktober
Als nächste wird am 18. Oktober die 10er-Note erstmals ausgegeben.Dann folgt die 200er-Note und anschliessend die 1000er-Note. Als letzte wird der 100er-Schein, die Note mit der allerhöchsten Auflage, ersetzt werden.
Die Einführung aller neuen Schweizer Banknoten wird bis 2019 dauern. Die letzte Serie wurde zwischen 1995 und 1998 in Umlauf gesetzt.(sda/htr/npa)