Das neue Schiff werde das Rückgrat für die Entwicklung der BPG in den nächsten20 Jahren bilden und es dem Unternehmen ermöglichen, seine Wachstumschancen zu nutzen, teilte die Basler Regierung am Dienstag mit. Der Mittel müssen nun noch vom Grossen Rat bewilligt werden.
Ein grosses Schiff fehlte der BPG bisher, begründete Geschäftsführer Peter Stalder auf Anfrage der sda die geplante Beschaffung. Wichtig sei namentlich ein ausreichend grosses Platzangebot für Abendveranstaltungen.
350 Bankettplätze auf einem Deck
Diese Vorgabe erfüllt das neue Schiff mit Raum für 350 gedeckte Bankettplätze auf einem einzigen durchgehenden Deck. Weitere 250 Sitzplätze sind auf dem Sonnendeck vorgesehen. Das Schiff soll 69.90 m lang und 11.40 m breit werden und eine Höhe von 6 m über Wasserlinie aufweisen.
Der Entwurf für das neue Passagierschiff besteht bereits, und auch die Ausschreibung ist schon erfolgt. Nach Angaben Stalders haben neun Werften ihr Interesse am Projekt angemeldet, darunter auch eine aus Luzern. Der BPG-Chef geht davon aus, dass sich Interessenten aus verschiedene Fachgebieten zu Bietergemeinschaften zusammenschliessen werden.
Stalder hofft, dass der Grosse Rat der Schiffsbeschaffung bis im kommenden Frühling seinen Segen erteilt, damit der Auftrag Anfang Sommer erteilt werden kann. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von 14 bis 18 Monaten. Die Inbetriebnahme ist für Frühling 2018 terminiert.
Ab 2018 vorerst vier Schiffe
Mit dem neuen Schiff erhöht die BPG die Kapazität ihrer Flotte markant. Derzeit verfügt das Staatsunternehmen über drei Schiffe, von denen das 1992 in Betrieb genommen und 2013 für eine Million Franken erneuerte MS Christoph Merian das jüngste und mit 500 Plätzen auch das grösste ist.
Die beiden weitere Schiffe der BPG haben Baujahr 1980: Das MS Lällekönig verfügt über 300 Plätze, das MS Baslerdybli über 140. Ob die BPG diese Schiffemittel- bis langfristig in ihrer Flotte halten will, hängt laut Stalder von den Betriebskosten ab, die wegen der erforderlichen Investitionen immer höher werden.
Für die Zukunft sieht sich die BGP mit dem neuen Schiff auf Kurs, die gute Entwicklung der jüngeren Vergangenheit fortsetzen zu können. In den letzten fünf Jahren habe das Unternehmen seinen Umsatz stetig steigern können, sagte Stalder. 2014 erwirtschaftete die BPG einen Betriebsertrag von 5,24 Millionen Franken.
Unter dem Strich resultierte im vergangenen Jahr ein Verlust von knapp 80'000 Franken. Ziel sei jeweils eine schwarze Null, sagte der Geschäftsführer.
Pro Jahr transportiert die BPG rund 100'000 Passagiere, davon 60 Prozent auf Kursfahrten. Der Rest entfällt auf Extra- und Erlebnisfahrten. Grosser Bedeutung wird dabei dem gastronomischen Angebot beigemessen.
Gleichzeitig mit dem Investitionsbeitrag für das neue Schiff beantragt die Basler Regierung dem Kantonsparlament auch eine Verlängerung der geltenden Leistungsvereinbarung bis 2019. Die BPG soll vom Kanton weiterhin 470'000 Franken pro Jahr erhalten. (sda/it)