Ab kommenden Freitag sollen Urlauber die für ihre Traumstrände bekannte Insel Boracay wieder besuchen können, wie es laut philippinischen Regierungsangaben heisst.
Allerdings verschärfte die Regierung die Vorschriften für Urlauber und die Tourismus-Branche drastisch, um weitere Schäden an dem Naturparadies zu verhindern. Künftig dürfen sich höchstens 19'200 Touristen gleichzeitig auf der Insel befinden.
Die Behörden wollen diese Vorgabe mit Kontrollen etwa der Hotelangebote durchsetzen. Die Regierung ging bereits während der sechsmonatigen Sperrung hart gegen die Tourismus-Branche auf Boracay vor: Drei Casinos sowie knapp 400 Hotels und Restaurants wurden wegen Verstössen gegen die Umweltvorschriften dicht gemacht. Nicht genehmigte Gebäude entlang der Strände wurden dem Erdboden gleich gemacht.
Nachhaltiger Tourismus als Ziel
Auch das Unterhaltungsprogramm auf der einstigen Partyinsel dampfte die Regierung ein. Wassersport ist für Touristen zunächst tabu, lediglich Tauchgänge werden erlaubt. Die Behörden vertrieben die zahlreichen Feuerspucker, Masseurinnen, Händler und selbst die Erbauer der bekannten Sandburgen von den Stränden.
Alkohol und Zigaretten sind an den Stränden künftig verboten, ebenso wie die riesigen Partys mit zehntausenden Besuchern rund um den 1. Mai.
[IMG 2]Die philippinische Tourismusministerin Bernadette Romulo-Puyat setzt mit den neuen Regeln auf einen «nachhaltigen Tourismus». Sie habe weiteren Urlaubszielen, die von Umweltzerstörungen bedroht sind, Warnungen ausgesprochen, sagte Romulo-Puyat philippinischen Medien.
Weniger erfreut zeigte sich dagegen das Tourismus-Gewerbe auf Boracay. «Jeder von uns hat während der sechs Monate viele Opfer gebracht», sagte die Leiterin des örtlichen Tourismusverbands, Pia Miraflores.
In «Klärgrube» verwandelt
Boracay war seit April gesperrt. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte zuvor die vorübergehende Sperrung der Insel angekündigt.
Der ungezügelte Massentourismus hatte dem Naturparadies schwer geschadet: Duterte warf den rund örtlichen 500 Hotels, Restaurants und anderen Tourismusunternehmen vor, ihre Abwässer ungeklärt ins Meer zu leiten und Boracay in eine «Klärgrube» zu verwandeln. Die Insel war zudem mit Müll übersät, mitten in die Natur hinein waren illegal Häuser gebaut worden.
Boracay zog Millionen von Touristen an, die Jahr für Jahr rund eine Milliarde Dollar in die Wirtschaft des Landes pumpten. Laut philippinischem Fremdenverkehrsamt kamen bislang jährlich 1,5 Millionen internationale und nationale Touristen nach Boracay. (sda/afp)