Das Obwaldner Ausflugsgebiet Lungern-Schönbüel hatte seit über zwei Jahren eine ungewisse Zukunft. Die Bahn war von den Behörden stillgelegt worden, später ging die Betreibergesellschaft, die Panoramawelt Lungern Schönbüel, konkurs.

Eine am Montag gegründete Gesellschaft, die LTB Lungern-Turren Bahn AG, will das Ausflugsgebiet nahe des Brünig wieder beleben. Sie habe von der Teilsame(Korporation) Lungern-Obsee zu einem Preis von 10'000 Franken plus Schulden die Luftseilbahn von Lungern nach Turren sowie drei Parzellen Land übernommen, teilte die LTB am Freitag mit.

Investor ist passionierter Wanderer
Hinter der LTB, die über ein Aktienkapital von 5 Millionen Franken verfügt, steckt der Obwaldner Unternehmer Theo Breisacher. Breisacher hatte etwa 1966 das Schrankbau-Unternehmen Alpnach Norm gegründet. Der 79-Jährige begründete in der Mitteilung sein Engagement damit, dass er gerne als Wanderer in den Bergen unterwegs sei.

Geplant ist, die Talstation in Lungern zu sanieren. Direkt neben der Talstation wird ein Betriebs- und Verwaltungsgebäude erstellt, in dem es auch fünf Mietwohnungen haben wird. Die Parkplätze werden künftig bewirtschaftet.

Die Luftseilbahn von Lungern nach Turren wird vollständig revidiert und modernisiert. Sie wird über zwei neue Kabinen, aber weniger Kapazitäten verfügen. Auf Turren soll mittelfristig ein neues Restaurant mit Seminarräumen und Übernachtungsmöglichkeiten erstellt werden.

Die neuen Kabinen werden zwar gleich gross sein wie die alten, aber neu nur noch 35 statt 55 Personen aufnehmen. Neu wird sie auch über Sitzgelegenheiten verfügen. Die Förderleistung sinkt von 600 auf 400 Personen pro Stunde.

Einfache Hütte statt Restaurant
Nicht mehr in Betrieb genommen wird der Sessellift von Turren nach Schönbüel.Breisacher begründete diesen Entscheid damit, dass er das Gebiet nach den Grundsätzen des sanften Tourismus weiterentwickeln wolle. Nach Schönbüel solle künftig gewandert werden.

Das ehemalige Bergrestaurant auf Schönbüel wird deshalb in eine einfache Berghütte umfunktioniert. Geführt wird es von der noch zu gründenden Genossenschaft Freunde Berghaus Schönbüel.

Die Teilsame Lungern-Obsee bezeichnete in der Mitteilung das Engagement Breisachers als optimale Lösung, die dank dem Entgegenkommen beider Seiten gefunden worden sei. Der Abbruch bestehender Anlagen, der Neubau und die Erneuerung gehe zu Lasten der LTB.

Die Pendel- und Sesselbahnen in Lungern Schönbüel stehen seit über zwei Jahren still. Ende März 2013 hatte das Bundesamt für Verkehr (BAV) nach einer Kontrolle den Betrieb eingestellt. Die Behörde hatte bei den Bahnen seit Jahren betriebliche und organisatorische Mängel festgestellt. Über die Betreibergesellschaft Panoramawelt Lungern-Schönbüel wurde im Mai 2014 der Konkurs eröffnet. (sda/npa)