Die Beziehung zwischen Zweitheimischen und dem Tourismus steht manchmal unter Spannung. Die verschiedenen Interessen und Bedürfnisse lassen sich teilweise nur schwer unter einen Hut bringen. Die Surselva Tourismus AG hat zusammen mit dem Verwaltungsrat und den beiden Bergbahnen Brigels und Obersaxen Mundaun ein spezielles Konzept zur Wertschätzung und Anerkennung der Zweitheimischen entwickelt und setzt die Massnahmen konsequent und erfolgreich um.
Gute Beziehungen können nur entstehen, wenn man miteinander spricht, zuhört und die Bedürfnisse erkennt. Die Surselva Tourismus AG hat das Gespräch mit den Zweitheimischen der Surselva gesucht und zugehört. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass die Zweitheimischen sich in der Regel «benachteiligt» fühlen, da sie nicht von den Einheimischen-Vergünstigungen profitieren können und auf der anderen Seite mit den Gästetaxen zu den «Zahlern» der Region gehören.
Entsprechend wurde ein Konzept entwickelt, um die Zweitheimischen einzubinden. Als erster Schritt wurde bereits im Winter 2017/18 ein «Mehrwertbüchlein» entwickelt, welches den Zweitheimischen exklusive Angebote in der Surselva offerierte oder zu einem reduzierten Preis anbot. In diesem Jahr sollte das Mehrwertbüchlein mit Anlässen für die Regionen «Obersaxen Mundaun» und «Brigels Waltensburg Andiast» ergänzt werden.
Zwei erfolgreiche Anlässe
Die Zweitheimischen und ihre Familien wurden zum Schneetag «guder ensemen – zusammen geniessen» eingeladen. In Brigels fand der erste Anlass am 19. Januar 2019 bei strahlendem Sonnenschein statt. Bereits dieser erste von zwei Anlässen wurde von fast 300 Gästen besucht und war ein Erfolg. Zur positiven Stimmung beigetragen hatte sicherlich die Nachtabfahrt bei «Beinahe-Vollmond».
In Obersaxen wurde der zweite Anlass am Samstag, 9. März 2019 durchgeführt. Mit beinahe 500 Gästen wurden die Ziele um ein Weites übertroffen. Und das wichtigste Ziel, den Zweitheimischen eine Wertschätzung zu geben, konnte umgesetzt werden. Anja Beivi, Geschäftsührerin der Surselva Tourismus AG meint: «Diese Anlässe waren für uns ein Test. Wir wussten im Vorfeld nicht, ob die Idee angenommen wird. Rückblickend können wir aber sagen, dass diese Veranstaltungen genau ins Schwarze getroffen haben. Es ist für uns nicht selbstverständlich, dass sich die Gäste nach dem Anlass die Zeit nehmen um Dankesmails zu verfassen. Und wir haben so viele emotionale und berührende Rückmeldungen bekommen». (htr)